Militärkomödie um Kumpel, Krieg und Kohle
Übereifrig oder überfordert? Die Kriegs-Actionkomödie „War Dogs“erzählt die wahre Geschichte von zwei Mittzwanzigern, die zu Waffenlieferanten für das US-Militär werden.
„Wie gut kennst Du den Krieg?“, fragt David Packouz, ein von Miles Teller („Whiplash“) gespielter Collegeabbrecher, gleich zu Beginn bedeutungsschwer aus dem Off. Welcher Zuschauer würde da nicht antworten: „Vermutlich gar nicht!“? Mit der Frage scheint für die knapp zwei Stunden der Ton gesetzt. Es geht um Kritik am US-Militärkomplex.
Packouz trifft seinen Kinderfreund Efraim Diveroli wieder (Jonah Hill, „21 Jump Street“). Ihn will er mit Abgebrühtheit beeindrucken, schließlich ist Diveroli ein erfolgreicher Unternehmer. Sein Geld verdient er dank eines juristischen Schlupflochs damit, kleine Waffenaufträge der US-Armee zu erfüllen. Er steigt bei Diveroli ein, zusammen sind beide schnell erfolgreich. Sie werden zu Militärlieferanten und ziehen einen Auftrag im Wert von mehr als 300 Millionen Dollar an Land.
Diese unglaubliche Story basiert auf einer wahren Geschichte, an der „Hangover“-Regisseur Todd Phillips manchmal das Interesse verliert. Er will sich erkennbar von seinen früheren Klamauk-Streifen absetzen, schafft das aber nicht immer. Trotzdem liefert er eine mild gesellschaftskritische Kriegskomödie in knalliger Bildsprache ab.
Fazit: Etwas zu unentschlossen zwischen Gesellschaftskritik und Buddy-Movie pendelnde Satire, dafür aber mit exzellenten Darstellern.
Christian Fahrenbach
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