Freundschaft auf Probe
Der Renault Kangoo ist ein Freund der Handwerker und Familien. Doch wie bereits bei der ersten Generation, stellt auch die zweite Auflage die Freundschaft öfters auf die Probe.
Denn so groß wie das Platzangebot des praktischen Hochdachkombis mit seinen ebenso praktischen Schiebetüren ist, so störanfällig gibt sich wie der Vorgänger auch die zweite Generation. Laut TÜV-Report 2016 schwächeln bereits junge Exemplare überdurchschnittlich oft in fast allen untersuchungsrelevanten Bereichen. Einzige Ausnahme: der Auspuff, der selbst bei älteren Exemplaren selten beanstandet wird. Bereits bei jungen Fahrzeugen kann es hingegen bei Bremsen, Lenkung und den Antriebswellen Ärger geben. Auch die Stoßdämpfer und Federn müssen oftmals schon nach fünf Jahren ersetzt werden. Später sind häufig auch die Achsen fällig.
Eine ähnlich durchwachsene Bilanz attestiert dem Kangoo II auch die ADAC-Pannenstatistik, in der es für den Franzosen nur für einen Platz im unteren Mittelfeld reicht. Verantwortlich für das mäßige Abschneiden des französischen Raumriesen dürfte unter anderem der relativ hohe Anteil an gewerblich genutzten Fahrzeugen sein, während die von Privatleuten gefahrenen Exemplare tendenziell pfleglicher behandelt werden.
Vier Benziner sowie ein Diesel mit 1,5 Litern Hubraum in sechs Leistungsstufen von 68 bis 110 PS stehen zur Verfügung. Und ein Elektroauto, der als Gebrauchter einen mittlerweile günstigen Einstieg in die E-Mobilität erlaubt. Hat man die vom TÜV häufiger beanstandeten Problemzonen wie Bremsen, Federn, Dämpfer oder Lenkung im Blick, sollte dem französischen Lastesel ein durchaus noch langes Autoleben beschieden sein - und das zu vergleichsweise kleinen Preisen.