Hilfe, ich habe ein Haus voller Schuhe gekauft!
ALTENBERG - Erst segelte er um die Welt. Dann wollte er sich den Traum vom eigenen Heim erfüllen. So erwarb der Dresdner Immobilienwirt Gerhard Schmidt (62) ein idyllisches Häuschen in Altenberg. Was er aber darin fand, war leider kein Schatz ...
Kein Schuh war vor ihm sicher: Invalidenrentner Joachim B. (†59) zog regelmäßig frühmorgens mit einem Beutel los, sammelte aus offenen Hausfluren und Schulen alle möglichen Latschen ein. Gummistiefel, Badetreter, Arbeitsschuhe, Damenpumps, Kindersandalen, Pantoffeln: 2005 karrte die Polizei in Multicars 841 Paar gestohlene Latschen aus seinem Haus in Altenberg ab. Vor Gericht wurde der Zwangsneurotiker später für schuldunfähig erklärt und frei gesprochen.
Der Schuhdieb starb 2012 in seinem Haus. Erst Jahre später fand das Gebäude mit Gerhard Schmidt einen neuen Besitzer. Er kaufte das abgelegene und stark zugemüllte Häuschen samt Grundstück - und brachte so erst das wahre Ausmaß der Sammelwut ans Tageslicht! „Überall im Haus waren Schuhe versteckt. Im Kamin, in Zwischenräumen, hinter der Dachschräge und Holzverkleidungen“, sagt Schmidt. Noch nicht mal seine Frau konnte sich darüber freuen: Alle Schuhe waren gebraucht, einige stanken ekelig ...
Als Schmidt den Fußboden wechseln wollte, traute er seinen Augen nicht: „Auch unter den ganzen Dielen lagerten Hunderte Schuhe. Die sollten sicher vor der Polizei versteckt werden!“Sogar im Dachgeschoss, wo eigentlich die Wärmedämmung hätte sein sollen - alles voller Latschen! „Ich habe im ganzen Haus über 1000 Paar Schuhe eingesammelt, mehrere Müllcontainer damit gefüllt“, sagt Schmidt. „Im Schuppen fand ich dann noch Kisten mit extra sortierten Schnürsenkeln und Sohlen.“
Mehrere Monate dauerte die Entsorgung. Erst jetzt wurde Gerhard Schmidt fertig: „Jetzt gibt es nur noch unsere eigenen Schuhe hier. Hoffe ich zumindest ...“tyx