Gäste-Trainer wirft FSV-Fans Rassismus vor
ZWICKAU - Das Remis zwischen den Fußball-Sport-Vereinen aus Zwickau und Frankfurt wird noch länger nachhallen. Nicht unbedingt wegen des sportlichen Ausgangs, sondern wegen der Äußerungen des Frankfurter Trainers Roland Vrabec.
Stein des Anstoßes sollen verbale Entgleisungen aus einer Gruppe von Zwickauer Anhängern auf der Haupttribüne gewesen sein. „Wenn unser Spieler Shawn Berry am Ball ist und dann Affen-Laute gerufen werden, die ganz klar in die rassistische Richtung gehen, kann ich es einfach nicht tolerieren“, betonte Vrabec gegenüber dem MDR.
Auch Schauspieler- und Buh-Rufe, die sich gegen die laut Meinung der Zuschauer theatralische Spielweise der Frankfurter richteten, kritisierte er. „Das ist das schlechteste Publikum, was ich je erlebt habe“, legte Vrabec nach. Auf der anschließenden Pressekonferenz zeigte sich der 42-Jährige schmal-lippiger. Trotz mehrmaliger Nachfrage wollte er nicht mehr zu den zuvor getätigten Aussagen Stellung beziehen, geschweige denn Aufklärung fünfjährigen Steppke, der am Sonnabend mit seinem Vater zum Fußball ging, bis zum alteingesessenen Fan der BSG Sachsenring, der einst noch Jürgen Croy zujubelte. Obendrein sind Vrabec’ klagende Worte Wasser auf die Mühlen derer, die dem sächsischen Fußball ohnehin ein Rassismus-Problem attestieren wollen.
Gestern reagierte der Verein auf die Vorwürfe. Sprecher Daniel Sacher: „Wir als FSV Zwickau haben zu keiner Phase während und nach dem Spiel rassistische Rufe unserer Fans wahrgenommen. Im Gegenteil, wir sind stolz auf unsere Anhänger, die uns 90 Minuten lang bedingungslos unterstützt und zum Punktgewinn getrieben haben.“Michael Thiele