Cortese starker 3.! Spektakulärer Abgang von Marquez
PHILLIP ISLANDS - Sandro Cortese hämmerte auf die Kanzel seiner Kalex, klatschte sich mit Sieger Tom Lüthi (Schweiz) ab und genoss die Zeremonie auf dem Siegerpodest.
Die erste Podiumsplatzierung der Saison in seinem 201. Motorrad-WM-Lauf war für ihn eine Genugtuung und Lohn dafür, dass er trotz der vielen Rückschläge in diesem Jahr nie aufsteckte. Denn es war eine „Seuchensaison“, wie er selbst sagt. Stürze, technische Probleme, Verletzungen und ein geahndeter Frühstart prägten das Wettkampfjahr.
Auf Philliop Islands beim Großen Preis von Australien aber lief es für den Moto2-Piloten rund, abgesehen von einer Schrecksekunde. „Mir ist gleich zu Beginn das Vorderrad weggeklappt, ich konnte nur mit Mühe einen Sturz verhindern“, erzählte der Zahlinger.
Durch das Beinahe-Missgeschick fiel Cortese von Rang vier auf elf zurück, startete aber eine starke Aufholjagd, die ihn drei Runden vorm Ende auf Platz drei brachte. „Insgeheim hatte ich sogar mit dem Sieg geliebäugelt. Als dann aber mein Konkurrent Mattia Pasini stürzte, habe ich mich mit dem Podium zufrieden gegeben“, berichtete er.
Immerhin schaffte es Cortese, im Rennverlauf auch seinen Teamkollegen Jonas Folger (Schwindegg) klar zu distanzieren. Der fiel nach einem zwischenzeitlichen
Motorrad-WM
dritten Platz auf Rang sechs zurück. Auch Marcel Schrötter (Pflugdorf) schaffte als Neunter ein Top-10-Ergebnis.
Das wäre auch für Stefan Bradl möglich gewesen. Doch der MotoGP-Pilot aus Zahling hatte große Probleme mit seiner Aprilia. „Es fehlte an Brems-Performance, sonst wäre Platz sieben oder acht möglich gewesen“, berichtete der 26-Jährige.
Den Sieg holte sich der
Brite Cal Crutchlow. Der profitierte allerdings von einem spektakulären Sturz des klar in Führung liegenden spanischen Weltmeisters Marc Marquez. Italiens Superstar Valentino Rossi katapultierte sich mit einer spektakulären Fahrt vom 15. Startplatz noch auf Rang zwei nach vorn.
In der Moto3 triumphierte Weltmeister Brad Binder (Südafrika). Überschattet wurde das Rennen von einem schweren Sturz des Schotten John McPhee vom sächsischen Peugeot MC Saxoprint Team, der zum zwischenzeitlichen Abbruch führte. Der 22-Jährige überstand den Crash unverletzt, beim Neustart konnte er aber nicht mehr antreten. McPhees Teamkollege Albert Arenas (Spanien) verpasste als 16. knapp die Punkteränge.