Daimler baut in Kamenz die mobile Zukunft
Start für ein Mega-Millionenprojekt: Daimler hat mit dem Bau einer zweiten Batteriefabrik in Kamenz begonnen. Hunderte Jobs sollen entstehen. Denn der Autokonzern will mehr Elektrofahrzeuge auf die Straße bringen. Die Batterien dafür entstehen in Sachsen.
In Sachsens Automobilindustrie herrscht angesichts von VW-Krise und dem Wandel zur Elektromobilität Unsicherheit (MOPO berichtete). Derweil schafft Daimler Fakten: Das Unternehmen investiert nach eigenen Angaben eine halbe Milliarde Euro, um in Kamenz eine der modernsten und größten Batteriefabriken Europas zu errichten.
„Wir bauen einen globalen Produktionsverbund für Lithium-Ionen-Batterien auf. Kamenz wird das Kompetenzzentrum“, erklärte Bereichsvorstand Markus Schäfer (50). Ministerpräsident Stanislaw Tillich (57, CDU) erklärte, dass das Vorhaben der traditionsreichen Automobilindustrie Sachsens den Weg in das Zeitalter der Elektromobilität ebne.
Das neue Produktionswerk soll Mitte 2018 in Betrieb gehen - ursprünglich war Mitte 2017 angepeilt. Der rund 20 Hektar große Standort liegt nahe der bestehenden Batteriefabrik. Die Produktions- und Logistikfläche wird sich durch den Bau der zweiten Fabrik auf insgesamt rund 80 000 Quadratmeter vervierfachen.
Bis 2020 sollen an dem
Standort doppelt so viele, nämlich rund 700 Mitarbeiter tätig sein. Sie fertigen dann u.a. Batterien für alle Elektrofahrzeuge von Mercedes-Benz und smart. Möglicherweise bekommen hier Ex-Mitarbeiter der Daimler-Tochter Li-Tec einen neuen Job. Denn die Produktion von Batteriezellen in Kamenz hatte Daimler Ende 2015 eingestellt.