Sachsen wählen immer öfter den Giftnotruf
DRESDEN/ERFURT - Beim Giftnotruf stehen die Telefone nicht still. In diesem Jahr wird erstmals die 25 000er-Marke geknackt werden. In der Erfurter Giftnotrufzentrale zuständig für Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen rufen am meisten Sachsen an.
Die Hauptklientel sind besorgte Eltern, deren Kleinkinder Wasch- und Reinigungsmittel zu sich genommen haben. Derzeit sind saisonbedingt auch Beeren bei den Kids hoch im Kurs. Die besorgten Muttis und Vatis, die zum Hörer greifen, kommen zu 40 Prozent aus Sachsen. Die gute Nachricht: „Wir haben keine Zunahme schwerer Vergiftungen. Es ist der steigende Bekanntheitsgrad des Notrufs und der schnellere Griff zum Handy“, erklärt Giftnotruf-Chef Helmut Hentschel (64). Er lobt das Verhalten. „Lieber einmal mehr anrufen und nicht erst im Internet Rat suchen.“Aus Sachsen bekommt die Giftnotrufzentrale auch das meiste Geld. 40 Prozent des Etats finanziert der Freistaat.
Seit 1994 gibt es den Giftnotruf. Im ersten Jahr gab es rund 6 000 Anrufe. Zwölf Mitarbeiter (Ärzte und Apotheker) nehmen dort die Telefone ab. am