Amt verbietet Schwäne im Schlossteich!
Mehr als 80 Jahre lang zierten Schwäne den Schlossteich von Graupa. Selbst das Wappentier der stolzen Gemeinde in der Nähe von Pirna ist ein Schwan. Doch in den Teich dürfen vorerst keine Tiere mehr. Weil es der Denkmalschutz so will.
Das Jahr 2013 ist ein schwarzes in der Geschichte von Graupa: Im August starb Schwanen-Dame Elsa (2) in der Tierklinik an der Infektion einer Flügelverletzung. Damit war die Gemeinde, in der Richard Wagner seinen „Lohengrin“schrieb und die den Schwan im Wappen trägt, plötzlich schwanenlos.
„Seitdem bemühen wir uns um ein neues Tier“, sagt Ortsvorsteher Gernot Heerde (64, parteilos). „Im Frühjahr letzten Jahres fand sich ein Pärchen.“Die Federviecher warten derzeit in einem Tierheim bei Chemnitz auf den Umzug, verstehen sich untereinander gut und können nicht wegfliegen. Beiden wurde nach einem Unfall jeweils ein Flügel amputiert.
Doch nun durchkreuzt das Landesamt für Denkmalschutz die Schwanen-Pläne: „Das Grünflächenamt von Pirna hat sich mit dem Denkmalschutz in Kontakt gesetzt“, so Ortsvorsteher Heerde. „Wir haben jetzt einen ablehnenden Bescheid bekommen. Der Denkmalschutz stände der Nutzung als Tiergehege entgegen.“
Der Ortschaftsrat Graupa kann das nicht nachvollziehen, wurde doch der Teich über Jahrzehnte mit Schwänen besiedelt. Deshalb wurden die Entscheider aus dem Amt nun erneut zum Schloss vorgeladen. Bis sich das klärt, muss Graupa mit Plastikschwänen vorliebnehmen ... eho