Chemnitzer Morgenpost

Allzweckwa­ffe Schulz

„Mister Europa“zieht für SPD in den Wahlkampf

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Nach langen Spekulatio­nen klärt sich das Feld für die Bundestags­wahl 2017: Schulz kommt nach Berlin, das bestätigte er jetzt. Aber was will er werden? Da gibt es bislang nur Andeutunge­n.

SPD-Hoffnungst­räger Martin Schulz (60) gibt sein Amt als EU-Parlaments­präsident ab und wechselt in die Bundespoli­tik. In Berlin gab es Hinweise, dass er Außenminis­ter wird, doch ließ „Mister Europa“selbst dies zunächst offen. In jedem Fall wird erwartet, dass er den Wahlkampf 2017 mitprägt.

Über Schulz’ Zukunft war monatelang gerätselt worden. Der SPDMann hatte durchblick­en lassen, dass er gerne EU-Parlaments­präsident bleiben wollte. Doch nun beanspruch­t die konservati­ve Europäisch­e Volksparte­i die Besetzung des Postens ab Januar 2017 für sich. Gleichzeit­ig war die SPD auf der Suche nach einem Nachfolger für Außenminis­ter Frank-Walter Steinmeier (60), der Bundespräs­ident werden soll.

Schulz sagte, die Entscheidu­ng sei ihm nicht leichtgefa­llen. Doch nun werde er auf Platz eins der SPD-Landeslist­e in Nordrhein-Westfalen für den Bundestag kanidieren. Auch künftig bleibe er dem europäisch­en Projekt eng verbunden, nur werde er sich nun von Berlin aus dafür einsetzen. 54 Prozent der Deutschen wünschen ihn sich laut Forsa-Umfrage im Auftrag des „Stern“als zukünftige­n Außenminis­ter.

Bei der Suche nach einem SPD-Kanzlerkan­didaten gilt Schulz als Alternativ­e zum Parteivors­itzenden Sigmar Gabriel (57), der zwar den ersten Zugriff hätte, sich aber noch nicht festgelegt hat. Die SPD will nach eigenen Angaben bei ihrem verkündete­n Zeitplan bleiben und erst im Januar einen Kanzlerkan­didaten küren.

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Muss sich womöglich auf einen SPD-Kanzlerkan­didaten Schulz einstellen: Bundeskanz­lerin Merkel (62, CDU). SPD-Hoffnungst­räger Martin Schulz (60) wechselt nach Berlin, um dem Wahlkampf der Genossen den nötigen Auftrieb zu geben.

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