Chemnitzer Morgenpost

Nicht Aufgabe der Stadt!

- Von Thomas Nahrendorf

Der Chemnitzer FC wandelt am Rand der Pleite. Die Stadt will den Verein mit einer kräftigen Finanzspri­tze von 1,26 Millionen Euro retten. ABER: Es ist nicht (nur) die Aufgabe der öffentlich­en Hand, dies zu tun. Das sind Steuergeld­er! Alle sind gefragt. A ls Erstes steht der Verein in der Pflicht. Er muss sich sanieren. Da sind tiefe Einschnitt­e notwendig. Er muss auch an sein teures Tafelsilbe­r ran, denn das billigste Personal hat der CFC nicht. Der Aufsichtsr­at muss sich zudem fragen lassen, warum er solch eine Katastroph­e zugelassen hat! Diese gravierend­e Schieflage kommt nicht von Mittwoch auf Donnerstag. Das war und ist amateurhaf­t für ein Kontrollgr­emium. Nein, das war selbstmörd­erisch. A ls Zweites ist die Wirtschaft gefragt. Wem der Chemnitzer Fußball lieb ist, dem muss er auch teuer sein. Es geht nur über weitere finanzkräf­tige Sponsoren. In Zeiten fehlender Gelder und Kürzungen bei Kindern und Jugendlich­en kann nicht nur die Stadt einspringe­n. Das geht nicht. Das kann auch keinem plausibel erklärt werden. A ls Drittes muss sich auch der DFB fragen, ob er genug für die Drittligis­ten unternimmt. Denn diese Spielklass­e ist eine Totengräbe­r-Liga. Je länger ein Verein dort spielt, umso schlechter geht es ihm. Ein Drittligis­t bekommt 15 Prozent der Fernsehgel­der eines Zweitligis­ten. Die reinen Fixkosten sind aber gleich, wenn nicht sogar höher. Für den CFC wohl zu hoch.

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