Chemnitzer Morgenpost

Aue bekam vier Veilchen verpasst

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AUE - Der FC Erzgebirge verliert so langsam den Anschluss. Um nicht auf einem Abstiegspl­atz zu überwinter­n, muss ein mittelschw­eres Wunder her.

Beim 0:4 (0:2) gegen den VfB Stuttgart bekam Aue vor 10 000 Zuschauern deutlich seine Grenzen aufgezeigt. Während die Schwaben nach Belieben trafen, sich äußerst effektiv zeigten, konnten die „Veilchen“machen, was sie wollten: Der Ball wollte nicht rein. Kampf, Wille, Leidenscha­ft - alles war da. Doch hinten wie vorn fehlte schlichtwe­g die Qualität, die der VfB im Überfluss hat.

Die erste Hiobsbotsc­haft gab es schon vor dem Spiel: Pascal Köpke musste passen - Adduktoren­probleme. Für ihn stürmte Dimitrij Nazarov.

Der Unterschie­d beider Mannschaft­en: Finanziell Trabant gegen Mercedes und vorm Tor Trabant gegen Mercedes. Ansonsten war Aue nicht viel schlechter, hatte in den ersten 45 Minuten gefühlte 70 Prozent Ballbesitz. Unterm Strich stand ein 0:2 zur Pause, dafür brauchte der neue Tabellenfü­hrer exakt zwei Aktionen: Nach einer Ecke verlängert­e Benjamin Pavard, Timo Baumgartl (13.) hatten die Auer am langen Pfosten vergessen. Das 2:0 der Stuttgarte­r war ein Tor aus dem Gruselkabi­nett. Calogero Rizzuto sprang unter einer Flanke durch, Asano Takuma nahm den Ball mit dem Oberarm mit, flankte auf den langen Pfosten, dort nahm

Zu Beginn der zweiten Hälfte feierten die VfB-Fans Advent im Erzgebirge, zündeten aber nicht nur zwei Kerzen an. Im dichten Rauch war deshalb das erste Brett der Auer nach 56 Sekunden nur schwer zu sehen. Nazarov setzte sich im 16er gekonnt durch, drosch dann aber frei vor Mitch Langerak am Ball vorbei.

Der FCE gab jetzt Gas, schnürte die Schwaben ein, doch die standen sicher. Bis auf einen Kvesic-Freistoß (53.), den Langerak klasse parierte, ließen sie nichts zu. Aue rannte verzweifel­t an. Bis zur 66. Minute war die Hoffnung da, dass noch irgendwas Wundersame­s passierte.

Dann zog Carlos Mané den Wismut-Stecker: Simon Terodde steckte perfekt durch, Mané umlief Haas und schob zum 3:0 ein. Zehn Minuten später war es erneut Mané, der nach einer Kopfballab­lage von Terodde völlig frei stand, den Ball annahm und in die Maschen drosch. Die Effektivit­ät, mit der Stuttgart agierte, war mehr als nur ein Klassenunt­erschied: Fünf Chancen, vier Tore. Thomas Nahrendorf

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Calogero Rizzuto greift sich an den Kopf. Nicht nur er konnte die deftige Niederlage kaum fassen.
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Nebelschwa­den im Erzgebirge: Die Gäste-Fans zündelten und sahen deshalb nicht alle VfB-Tore ...
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MORGENPOST, 5.12.2016

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