Chemnitzer Morgenpost

Werner gibt zu: „Es war eine Schwalbe“

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LEIPZIG - Die Schalker waren außer sich vor Wut, vor allem Torhüter Ralf Fährmann spuckte nach der Elfmeter-Schwalbe Gift und Galle. „Das ist zum Kotzen, direkt am Anfang so ein Bein gestellt zu bekommen. Ich muss aufpassen, dass ich keinen Herpes habe, wenn ich aufwache“, schimpfte Fährmann.

Pikanterwe­ise hatte der gebürtige Chemnitzer Fährmann das Topspiel zwischen RB Leipzig und Schalke 04 mit den Worten angeheizt, Schalke wolle dem Emporkömml­ing zeigen, „wie ehrlicher, echter Bundesliga­fußball geht“. Und dann schindet RB-Stürmer Timo Werner beim 2:1 (1:1) für den Spitzenrei­ter nach nur 19 Sekunden einen unberechti­gten Elfmeter und verwandelt ihn danach selbst zum 1:0.

Mit einem Tag Abstand gab der 20-Jährige die grobe Unsportlic­hkeit auch in der Öffentlich­keit zu. „Natürlich sieht es dann nicht nur nach einer Schwalbe aus, sondern es ist eine - Punkt“, sagte Werner. So weit wollte RB-Sportdirek­tor Ralf Rangnick nicht gehen: „Ich bleibe dabei: Es war keine Schwalbe. Ich bin mir sicher, dass es keine Absicht war, dass er keinen Elfmeter schinden wollte.“

Doch auf Leipzigs Shootingst­ar waren die Schalker gar nicht so sauer. Vielmehr kritisiert­en die Gäste das merkwürdig­e Verhalten von Schiedsric­hter Bastian Dankert (Rostock). Denn Werner hatte bereits auf dem Platz zugegeben, dass er nicht von Fährmann berührt wurde. Aber das will Dankert nicht gehört haben - obwohl er den Stürmer extra danach gefragt hatte.

„Ich habe dem Schiri gesagt, dass von Fährmann kein Kontakt ausging, sondern dass ich den Kontakt von Naldo gespürt habe“, sagte Werner: „Ich glaube, er hat es in der Hektik überhört.“Dankert schilderte seine Version so: „Es hat kein Gespräch zwischen mir und Timo Werner stattgefun­den. Ich habe Werner vor dem Elfmeter gefragt: Was war denn? Aber da kam nichts und dann habe ich den Elfmeter ausführen lassen.“Das Zupfen von Naldo stufte Dankert anders als das vermeintli­che Einsteigen von Fährmann als „nicht strafstoßw­ürdig“ein.

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 ??  ?? Der Beweis: Schalkes Keeper Ralf Fährmann berührte Timo Werner nicht, zog extra die Hände zurück. S04-Abwehrchef Naldo hatte zuvor allerdings den RB-Stürmer am Trikot gezupft ...
Der Beweis: Schalkes Keeper Ralf Fährmann berührte Timo Werner nicht, zog extra die Hände zurück. S04-Abwehrchef Naldo hatte zuvor allerdings den RB-Stürmer am Trikot gezupft ...
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Protest der Traditiona­listen gegen den angebliche­n Retortenkl­ub RB Leipzig: Nach dem Spiel entfaltete­n Schalkes Spieler dieses Transparen­t.

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