Chemnitzer Morgenpost

Ein Leben lang im Spielzeugl­aden

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HOHENSTEIN-ERNSTTHAL - 84 Jahre alt und kein bisschen müde - Wolfram Schneider aus Hohenstein-Ernstthal steht seit 1951 hinter dem Ladentisch. Er ist der älteste Spielzeugh­ändler der Region. Seit mehr als 40 Jahren führt er das Geschäft, das einst sein Großvater Gotthilf Bohne 1902 als Putzund Modewareng­eschäft eröffnet hatte.

„Seine Tochter Johanna, meine Mutter, hat sich dann vor allem mit dem Nähen von Puppenklei­dern einen Namen gemacht“, erzählt Wolfram Schneider. Ans Aufhören denkt er noch lange nicht.

Er sieht täglich nach dem Rechten. Auch die Buchhaltun­g gibt er nicht aus der Hand. „Ich will doch etwas zu tun haben, außerdem ist der Laden mein Zuhause“, sagt er.

Die Firmengesc­hichte zeigt ein Auf und Ab. Während man sich nach dem Krieg 1945 vor allem mit Reparature­n von Puppen über Wasser gehalten habe, sei er zu DDR-Zeiten mit dem Auto durch die Republik gereist, um überhaupt etwas ins Regal stellen zu können. Zur Weihnachts­zeit steht Schneider noch selbst hinter der Ladentheke. Schließlic­h macht das Geschäft im Dezember ein Drittel des Umsatzes.

Treiben es die Kinder von heute zu bunt, schreitet der „Patriarch“höflich, aber bestimmt ein. „Eine Mutter sagte mir mal, der Kunde ist doch König. Da habe ich geantworte­t: Das stimmt, aber ich bin der Kaiser.“

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Wolfram Schneider (84) ist der Spielzeug-Kaiser von Hohenstein-Ernstthal. Seit 40 Jahren führt er sein Geschäft. Gegründet hat es 1902 sein Opa Gotthilf Bohne.
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