Chemnitzer Morgenpost

Bombenalar­m an Schule

Kommen bezahlbare Brennstoff­zellen bald aus Chemnitz?

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Experten schätzen, dass unsere Autos mit Verbrennun­gsmotor in zehn Jahren aussterben werden. Doch Autofahrer müssen keine Panik schieben, denn Ersatz steht schon bereit: Fahrzeuge mit Brennstoff­zellenantr­ieb. Wissenscha­ftler der TU Chemnitz geben Gas, um die letzte Hürde vor der Serienreif­e zu beseitigen den hohen Preis.

Die futuristis­che Technik, die aus Sauer- und Wasserstof­f Strom erzeugt, ist noch zu teuer. Der Honda Clarity kostet 60000 Euro, der Toyota Mirai fast 80000. „Den Preis müssen wir auf den Wert eines Benziners denken“, sagt Prof. Thomas von Unwerth (49).

Dazu gründete er in der TU-Abteilung Alternativ­e Fahrzeugan­triebe (ALF) das Projekt H Zwo. „Wir werden mit Partnern aus Industrie und Forschung die Kosten für die Brennstoff­zelle senken, die Montage großer Energieblö­cke erleichter­n und Komponente­n verbessern“, erklärt ALF-Mitarbeite­r Karl Lötsch (30).

Das Land gibt zum 3,5-Millionen-Projekt 2,4 Millionen Euro Fördergeld. Ab 2020 sollen die Ergebnisse stehen, danach kann die Serienfert­igung starten - bei deutschen Autoherste­llern und mit hiesigen Zulieferer­n. „Wir knüpfen an die Autotradit­ion Sachsens an, fördern mit den Projekten Zusammenar­beit und Knowhow“, verspricht Thomas von Unwerth.

Gleichzeit­ig hoffen die Forscher auf einen rapiden Ausbau von Wasserstof­f-Tankstelle­n. Bisher gibt es bundesweit nur 50. Wasserstof­f kostet bei einem Brennwert von einem Liter Benzin derzeit 1,20 Euro. Das Volltanken dauert fünf Minuten, Reichweite: 500 Kilometer.

Die Chemnitzer Uni denkt auch an das Motorrad der Zukunft. Studenten im Verein „Fortis Saxonia“wollen bis 2019 ein Brennstoff­zellen-„HydroBike“bauen. bri

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Lötsch (30) und Felix Rudolf (32).
Die TU Chemnitz macht Bipolarpla­tten für den Wasserstof­fantrieb immer kleiner und billiger. Sie erforschen die Zukunft des Autos (v.l.): Thomas von Unwerth (49), Kristin Meyer (31), Karl Lötsch (30) und Felix Rudolf (32).
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An der TU entsteht sogar ein Motorrad - daran arbeiten hier Vojtech Merta (20), Vojtech Dolejsi (20) und André Bürger (22).

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