Reform-Stau bei der Truppe
BERLIN - Zu wenig Personal, zu viel Belastung, zu schlechte Ausrüstung: Die Reform der Bundeswehr geht nach Ansicht des Wehrbeauftragten Hans-Peter Bartels (55, SPD) viel zu langsam voran. „Das Umsteuern hat begonnen. Aber bei den Soldatinnen und Soldaten kommt noch nicht mehr Personal und mehr Ausrüstung an. Sondern erst mal mehr Aufträge“, sagte Bartels bei der Vorstellung seines Jahresberichts zum Zustand der Truppe.
Die eingeleitete Trendwende bei Material, Personal und Finanzen müsse deutlich schneller gehen. Die Truppe habe mit wachsender Belastung durch zahlreiche Einsätze zu kämpfen, von der Friedenssicherung in Mali bis zur Russland-Abschreckung im Baltikum. Um die personellen Lücken zu schließen, brauche es 14300 neue Dienstposten. Geplant seien aber nur zusätzliche 7000 Posten bis 2023. Im Jahr 2016 haben Bartels trotz rückläufiger Personalzahlen deutlich mehr Anliegen aus der Truppe erreicht.