Vereinsmanager wirtschaftete 250 000 Euro in die eigene Tasche
Von Steffi Suhr DRESDEN - Korruption in Reinkultur: Als Chef vom Stadtjugendring Dresden und diverser Kindervereinigungen wirtschaftete sich Thomas M. (55) über eine Viertelmillion Euro in die eigene Tasche. Gestern kassierte der gelernte Diplompädagoge dafür 22 Monate Bewährung.
Als Chef diverser Vereine für Dresden und Umgebung agierte Thomas M. jahrelang. Er saß in Ausschüssen, war Ansprechpartner für jedermann, galt als Experte. Was keiner ahnte: Der Mann wirtschaftete sich massiv in die eigene Tasche. Mit zwei Firmenchefs (kassierten inzwischen Geldstrafen) handelte er aus, dass sie Aufträge für Bauarbeiten in Jugendclubs, Abrissarbeiten an Gebäuden mit Flutschäden oder für Neubauten bekommen. Dafür bekam er Geld. Die „Honorare“für Thomas M. wurden einfach in die Bauverträge mit eingepreist. So kassierte er zwischen 2002 und 2009 über 250 000 Euro!
Obendrein rechnete er Personalkosten für die Kitas des Stadtjugendrings falsch ab. Während die Mitarbeiter nicht tarifgebunden bezahlt wurden, stellte Thomas M. der Stadt Dresden Tariflöhne in Rechnung. Schaden: 370 746 Euro!
Nachdem der Staatsanwalt 2008 begann, gegen den Vereinsmanager zu ermitteln, galt Thomas M. stets als verhandlungsunfähig. Sogar ein Prozesstermin platzte. Ergebnis: Fast alle Vorwürfe sind verjährt. Gestern gestand der Pädagoge den Rest über seinen Anwalt ein und bekam Bewährung.
Thomas M., der eine Privatinsolvenz hinter sich hat, sagte zu seinen persönlichen Verhältnissen lediglich: „Ich bin noch krankgeschrieben, arbeite nur stundenweise.“Im Verein zur Förderung der Jugend (Schönfelder Hochland) firmiert er übrigens als Vorstandsvorsitzender ...