Lehrstunde für Mischa Zverev!
MELBOURNE - Mischa Zverev befand sich im Gefühlschaos. Als seine traumhafte Reise nach einer Lehrstunde des Maestros abrupt beendet war, schwankte der Überraschungs-Viertelfinalist der Australian Open zwischen Stolz und Enttäuschung.
„Das war das schönste Turnier meines Lebens, ich habe hier wunderbare Tage erlebt. Aber am Ende hätte ich ihn schon gerne ein bisschen mehr genervt“, sagte Zverev nach dem glatten 1:6, 5:7, 2:6 gegen Roger Federer (Schweiz): „Ich hatte einen guten Sitzplatz bei der Show von Federer.“
Das geplante Offensiv-Feuerwerk des Hamburgers zündete in der Night Session diesmal nicht. 75 Mal stürmte der in Melbourne als Serve-and-Volley-Veteran gefeierte Zverev in seinem ersten Grand-Slam-Viertelfinale ans Netz. Heraus sprangen dabei allerdings nur 30 Punkte. Der „Fed Express“überrollte ihn vor allen Dingen im ersten Satz, der nur 19 Minuten dauerte. Zwar kämpfte sich der Weltranglisten-50. zwei Tage nach seinem Achtelfinal-Coup gegen den topgesetzten Briten Andy Murray zurück, am Ende war Grand-Slam-Rekordsieger
Tennis
Federer, der nun im Halbfinale auf Landsmann Stan Wawrinka trifft, vor 15 000 begeisterten Zuschauern aber eine Nummer zu groß.
Kerber-Bezwingerin Coco Vandeweghe (USA) hat ihren Siegeszug fortgesetzt und ihr erstes Major-Halbfinale erreicht. Die Weltranglisten-35. aus Kalifornien bezwang im Viertelfinale French-Open-Siegerin Garbine Muguruza (Spanien/Nr. 7) klar mit 6:4, 6:0. Sie trifft jetzt im Halbfinale auf Venus Williams.