Chemnitzer Morgenpost

Alkohol und Crystal liegen vorn

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Die Suchtberat­ung der Caritas in Zwickau: für viele Drogenabhä­ngige die letzte Chance, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Wolfgang Wetzel (48) leitet die Abteilung seit 19 Jahren - er kennt die Drogenprob­lematik der Muldestadt wie kein anderer. Knapp 1 000 Klienten suchen bei ihm und seinen Mitarbeite­rn Hilfe.

Die größte Sorge macht immer noch Crystal Meth, zumindest bei illegalen Drogen. Seit 2011 überschwem­mt es, aus Tschechien kommend, explosions­artig Südwestsac­hsen. Keine andere illegale Droge wird in Zwickau häufiger konsumiert. Vor allem in der Altersgrup­pe zwischen 25 und 40 (16870 Einwohner). „Durch die Nähe zu Tschechien sind wir eine besonders gefährdete Region“, so Wetzel.

Auch wenn die Zahl der Crystal-Konsumente­n im Jahr 2016 (234) im Vergleich zu 2105 (274) leicht zurückging, Entwarnung gibt Wetzel deshalb keinesfall­s. „Die Prävention­s-Maßnahmen greifen zwar, aber die Crystal-Welle ist noch nicht vorbei“, so Wetzel. Er weiß zudem nur von den Fällen, die den Beratungss­tellen bekannt sind. Wie groß die Dunkelziff­er ist, weiß niemand.

Schlimmere Ausmaße nimmt nur der Alkoholmis­sbrauch an: „Droge Nummer eins in Zwickau.“Doch nur zehn Prozent der Betroffene­n, schätzt Wetzel, finden den Weg in die Beratung. Bei der Caritas waren im Jahr 2016 deshalb 334 Hilfesuche­nde.

Frank Harnack

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Wolfgang Wetzel (48) von der Caritas-Suchtberat­ung: „Die Crystal-Welle ist noch nicht vorbei.“
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