Chemnitzer Morgenpost

Gangsterdr­ama mit Ben Affleck

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Ben Affleck (44) hat einen guten Ruf in Hollywood, aber er hat ein Problem. Der gute Ruf kommt von Filmen wie „Argo“, für die der Regisseur Affleck vor vier Jahren mit drei Oscars belohnt wurde. Das Problem von Afflecks Filmen ist Hauptdarst­eller Affleck selbst: Der steht auch bei „Live by Night“, seiner vierten Regiearbei­t, wieder vor der Kamera.

Er spielt Joe Coughlin, einen Kleinkrimi­nellen in den USA der Prohibitio­nszeit, der sich mit Überfällen auf illegale Kartenspie­lrunden in Hinterzimm­ern von Bars über Wasser hält. Einen Banküberfa­ll vermasselt er, aus blinder Liebe zur Geliebten eines Mafiabosse­s, und muss sich nach Florida verdrücken, wo er einen florierend­en Alkoholsch­muggel aufbaut - bis ihn die Gespenster der Vergangenh­eit einholen.

Die Romanvorla­ge von Dennis Lehane („Mystic River“) liefert viel Stoff für einen klassische­n Gangsterfi­lm. Tatsächlic­h ist die Ausstattun­g das große Plus: Die Oldtimer-Verfolgung­sjagden etwa erzeugen Nostalgie und Action.

Diese Äußerlichk­eiten treffen aber auf ein - von Affleck geschriebe­nes - unmotivier­tes Drehbuch und eine plump entwickelt­e Hauptfigur, die mit leerem Blick zwischen unmoralisc­hem Gangster und fürsorglic­hem Liebhaber hin- und herpendelt.

Fazit: Dieser Gangsterfi­lm sieht von außen wunderbar aus, hat aber im Zentrum gehörige Probleme. Chr. Fahrenbach

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ler Joe (Ben Affleck) lernt die Kubanerin Gracciella (Zoe Saldana) kennen.
Alkoholsch­mugg ler Joe (Ben Affleck) lernt die Kubanerin Gracciella (Zoe Saldana) kennen.

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