Chinesischer Bauer besiegt Chemiekonzern
Skurriles Welt
Tanjas neuer Freund kann das Mausen einfach nicht lassen. Dabei waren diesmal seine Absichten sogar halbwegs ehrbar: Für ein Date mit ihr wollte er ein paar Blümchen stibitzen. Doch prompt klickten die Handschellen und er musste in die Arrestzelle. Aber Tanja will auf ihn warten - sie steht eben auf böse Jungs. Und wieder in Freiheit kann der Langfinger ihr seine Liebe dann auch ohne Blumen beweisen.
PEKING - Chemieabfälle vergifteten sein Ackerland, die Behörden wollten ihm nicht helfen. Da fing der chinesische Bauer Wang Enlin (65) an, die chinesischen Rechtstexte zu lesen.
Der Bauer, der nur drei Jahre zur Schule gegangen war, hat seit 2001 Gesetzestexte studiert, um schließlich mit anderen Dorfbewohnern gegen die Umweltverschmutzung eines Qihua-Chemiewerks zu klagen. Giftige Abwässer hatten damals die Felder seines Dorfes Yushutun im Nordosten Chinas überflutet. Seither konnte auf dem Land kein Ackerbau mehr betrieben werden. Da er kein Geld hatte, um die Bücher zu kaufen, las er die Texte in einem örtlichen Buchladen und schrieb sich wichtige Informationen in ein Heft. Dem Besitzer schenkte er als Gegenleistung immer wieder etwas Mais.
Aufgrund der gesammelten Beweise verurteilte ein Gericht den Chemiekonzern Qihua nun zu 820 000 Yuan, umgerechnet 110 000 Euro, Schadenersatz. Gegen das Urteil kann der Konzern noch Berufung einlegen.