Samson ärt Unsicherheit der Auer
AUE - Louis Samson ist 21 Jahre alt und damit noch kein ausgefuchster Profi. Andere hätten sich nach dem 0:0 der Auer gegen Fürth hingestellt und aalglatte Sätze aufgesagt. Er antwortete ehrlich und zeigte damit, wie verunsichert das gesamte Team war beziehungsweise ist.
Pavel Dotchev hat seine Mannen erstmals mit einer Mittelfeldraute spielen lassen. Raute heißt mit vier zentralen Mittelfeldspielern. Einer spielte auf der Sechs (Christian Tiffert), einer direkt hinter den Spitzen (Mario Kvesic), die beiden Außen (Samson und Clemens Fandrich) agierten leicht eingerückt. Die Raute bedient intensiv das zentrale Mittelfeld, dort gibt es viele Anspielmöglichkeiten. Auf den Flügeln ergibt sich dann auch ein Problem der Raute, oft wird sie als „flügellahm“bezeichnet. Das Spiel verlagert sich unweigerlich stark ins Zentrum, deshalb müssen die beiden Außenverteidiger immer wieder die Flügelpositionen offensiv einnehmen.
Aue spielte das aber nur 20 Minuten. „Ich finde, die ersten Minuten waren nicht schlecht, wir haben genau das gemacht, was wir wollten. Aber dann haben wir umgestellt, das war das Problem“, sagte Samson. Umgestellt auf ein „normales“4-4-2, also mit zwei zentralen Mittelfeldspielern, Samson und Fandrich mussten raus auf die Flügel. „Wir waren danach ein wenig orientierungslos, keiner wusste was er zu tun hat. Dann sah es am Ende der ersten Hälfte wirklich schlecht aus. In der zweiten Halbzeit haben wir angefangen wie in der ersten, das lief wieder besser“, so der lange Schlacks.
Aber warum hat Aue umgestellt? „Man hat schon gemerkt, dass sich keiner so richtig sicher war. Ich glaube, der Trainer war ein bisschen unsicher, wir auch auf jeden Fall. Das hat man gemerkt. Danach hat er wieder probiert, auf ein für uns gewohntes System umzustellen. Ob es richtig oder falsch war, kann ich schwer beurteilen.“
Samson sieht trotzdem in der Raute eine geeignete Variante, dominanter aufzutreten: „Es kann funktionieren, wenn wir es noch ein, zwei Wochen trainieren. Ich sehe Potenzial darin.“
Thomas Nahrendorf