Junge Frau versteckt Leiche eines Vermissten
Gruselfund in Görlitzer Wohnung
Hunderte hatten nach ihm gesucht, keiner konnte glauben, dass Philipp W. (24) einfach so verschwindet, ohne sich zu melden. In der Nacht fanden die Ermittler den Schlosser in einer Plattenbau-Wohnung: vermutlich ermordet wegen ein bisschen Geld und seines BMW.
Seit dem 5. Februar war Philipp W. verschwunden, ging auch nicht mehr ans Handy. Vier Tage später meldete sich sein Vater bei der Polizei. Doch auch diese konnte den jungen Nieskyer zunächst nicht finden. Als letzte Spur gilt eine Handyortung in der Görlitzer Friedrich-Engels-Straße nicht weit von dem Ort, wo er vermutlich ums Leben kam.
Familie und Freunde von Philipp unterstützten die Polizei. Sie hingen Zettel in Supermärkten aus, fahndeten in den sozialen Netzwerken nach ihm. Schließlich bekam die Polizei einen Hinweis nach Weigsdorf-Köblitz.
Dort nahm sie einen Mann (33) und seine Freundin (24) fest. Denn Letztere soll die schreckliche Tat sofort gestanden haben, worauf die Polizei auch die Leiche in der Stauffenbergstraße in Görlitz fand.
„Die mutmaßlichen Täter kannten ihr Opfer“, so Staatsanwalt Till Neumann. „Dem Mann wird vorgeworfen, mit einem stumpfen Gegenstand auf den Hinterkopf des Geschädigten eingeschlagen zu haben.“Beide sollen Philipp dann in der Wohnung sterbend zurückgelassen haben. Motiv: 2 000 Euro, die sie mit seiner Geldkarte abgehoben haben sollen, und sein BMW, der in Radeberg gefunden wurde. Zeugen behaupten, dass es sich bei der Görlitzer Wohnung um die der Mutter der Beschuldigten handele, die dort aber nicht mehr lebe. Gestern Abend trafen sich spontan über 100 Freunde des Ermordeten - am Zinzendorfplatz in Niesky - dort, wo sie sich jahrelang mit Philipp trafen, um zusammen zu lachen und zu feiern. Gestern lachte niemand. Ein Kerzenmeer erinnert an den Toten.