Leopold: „Mit dem Olympiasieg wirst du als Pilot zur Legende!“
KÖNIGSSEE - Was aussieht wie ein Selbstläufer, ist bei Francesco Friedrich keiner. Der vierte WM-Sieg des Pirnaers im Zweier-Bob ist das Resultat eines exakt umgesetzten Plans und von Teamwork!
Das verdeutlichte der erste von vier Läufen am Königssee. Wer genau hinschaute, dem wurde es vor Augen geführt. Während sich der Pilot mit seinem Anschieber Thorsten Margis fürs Rennen aufwärmte, machte Coach Gerd Leopold den Rest. Er überprüfte an verschiedenen Stellen die Eis-Temperatur, um die perfekte Kufenwahl zu treffen und fegte sogar als einziger Trainer die Einlauf-Strecke frei.
„Ich müsste es ja auch nicht frei vom Eis machen, aber dann rutschen Franz oder Thorsten aus und zerren sich“, meinte Leopold. „Die Temperaturen in der Bahn kontrolliere ich, damit ich fürs nächste Rennen weiß, unter welchen Bedingungen haben wir gewonnen. Es geht darum, die Zufälle zu minimieren und alles im Griff zu haben.“Und dies ist nur ein kleiner Teil des akribischen Titelverteidigungs-Projektes gewesen.
Die Teamarbeit ist also der Schlüssel zum Erfolg? „Ja, ich denke schon“, so der Riesaer Coach. Dass die Chancen bei zuletzt zwei Weltcup-Siegen in Whistler ganz gut stehen, dass Friedrich 2019 bei der WM den fünften Sieg holt, interessiert momentan nicht. „Das nächste Ziel heißt Olympia. Der Sieg ist deutlich wichtiger“, so der Champion. Leopold fügt hinzu: „Mit dem Olympiasieg wirst du als Pilot zur Legende! Es ist aber nicht so, dass wir den Titel in einem Jahr einfach abholen.“
Zuvor steht am Wochenende am Königssee der Kampf um die Vierer-WM an. Da will der Sachse mit einer Medaille nachlegen.
Enrico Lucke