Fluglinie lässt Sächsin (13) ganz allein am Airport stehen
STUTTGART/ZWICKAU Eigentlich wollte Vivien (13) am 24. Februar, kurz vor Ende der Winterferien bei ihren Großeltern, von Stuttgart zurück nach Sachsen fliegen. Doch in Leipzig kam sie nicht planmäßig an. Das Mädchen war von Eurowings am Stuttgarter Flughafen allein zurückgelassen worden! Papa Ronny Braunstein erhebt jetzt schwere Vorwürfe.
„Ich kann das einfach nicht begreifen“, schimpft er. „Wie kann man eine 13-Jährige allein im Sicherheitsbereich lassen, ihr sagen, sie solle wieder gehen und ihren Koffer holen?“Aus Viviens Sicht passierte an besagtem Tag Folgendes: Sie war mit ihren Großeltern pünktlich am Flughafen, checkte ein. Bei den Sicherheitskontrollen staute es sich, das Mädchen kam nicht vorwärts. „Andere drängelten sich vor, vor allem Geschäftsleute“, so Vivien. Ihr Papa sagt: „Ich habe später beim Sicherheitsunternehmen nachgefragt: An diesem Tag waren viele Kollegen krank, deshalb dauerte es länger als sonst.“
Die Folge: Vivien kam zu spät zum Gate - ihr Flug war weg. „Ein Mitarbeiter von Eurowings sagte, ich soll eine Treppe tiefer gehen, meinen Koffer holen und dann raus zum Schalter.“Vivien war überfordert. Weinend rief sie zu Hause an. „Wir haben dann von Zwickau aus bei Eurowings angerufen, der Mitarbeiter war aber unfähig, legte sogar einfach auf.“Da man aus dem Sicherheitsbereich nach der Kontrolle nicht mehr so einfach rauskommt und niemand Vivien half, rief der Vater die Bundespolizei. „Niemand hat sich bis heute entschuldigt.“Draußen am Schalter nahmen die Großeltern das Mädchen in Empfang. Nach langen Diskussionen durfte Vivien einen späteren Flug nehmen ohne weitere Kosten.
Die MOPO fragte bei Eurowings nach: „Eurowings bedauert, dass das Mädchen den Weg aus dem Sicherheitsbereich nicht gefunden hat“, so Sprecher Joachim Schöttes. Hätte Vivien sich bemerkbar gemacht, hätte man natürlich geholfen. Caroline Staude