City-Bahn legt City lahm
Neben der Spur: Eine Citylink-Bahn ist auf dem Stefan-Heym-Platz entgleist, einem zweiten Citylink in die Seite geknallt. Zuvor hatte eine Tram einen Crash.
Nichts geht mehr: Zwei Citylink-Züge sorgten gegen 14 Uhr in der Chemnitzer Innenstadt für Verkehrsbehinderungen. Die Bahnen blockierten nach einem Zusammenstoß die Brückenstraße. Die Bergung des Havaristen dauerte reichlich drei Stunden. Die Autos stauten sich im Berufsverkehr rund ums Zentrum. Verletzte gab es keine.
„Ich wage noch nicht, den Schaden abzuschätzen“, sagte Citybahn-Chef Uwe Leonhardt (58). Er war vor Ort. „Es ist das erste Mal, dass einer der neuen Züge entgleist ist. Wir nennen das Flankenfahrt.“
Ein 20-köpfiges Team rückte an. „Wir haben spezielle Hydraulik, mit der wir die Bahn wieder auf die Gleise gesetzt haben“, so der Citybahn-Chef. Der Zug schaffte es aus eigenem Antrieb zur Reparatur in die Werkstatt. Zur Unfallursache können noch keine Angaben gemacht werden. Die Weiche am Heym-Platz habe aber fehlerfrei funktioniert. Die Auswertung des Fahrtenschreibers soll nun für Klarheit sorgen.
Die Citylinks sind als Pannenbahn berühmt-berüchtigt. Erst fehlte der TÜV, dann traten Pupsgeräusche auf. Im Juni der Durchbruch: Erstmals fuhren die Citylinks durch den Hauptbahnhof zur Zenti. Wenige Tage später die Ernüchterung: Die Antriebstechnik machte Probleme. Einige Züge
sind immer noch zur Wartung. Die acht mit Toiletten ausgestatteten Straßenbahnen kosten rund 42 Millionen Euro.
Bereits am Vormittag war eine Straßenbahn in einen Unfall verwickelt. Ein Renault-Fahrer (71) wollte von der Annaberger in die Marienberger Straße abbiegen. Dabei übersah er eine von hinten kommende Tram. Durch den Zusammenstoß wurde der Autofahrer leicht verletzt.