Grohmann will wieder ein paar Prozent draufpacken!
Neue Reize braucht Tim nicht, er setzt auf Dresdner Trainingsgruppe und mehr Fleiß
DRESDEN - Sportlich hat Tim Grohmann (28) fast alles erreicht, aber auch herbe Rückschläge erlebt. Nachdem der Olympiasieger von London 2012 vier Jahre später in Rio nur Ersatzmann für den Doppelvierer war, bläst er nochmal zum Angriff.
Wer den Dresdner gestern allerdings auf der Elbe rudern suchte, hatte kein Glück. Der kühle Sprühregen trieb ihn ins Trockene. Morgen geht‘s ohnehin ins Warme. Es wird exotisch: Mingecevir, Aserbaidschan. „Ich lasse mich überraschen“, so Grohmann schmunzelnd. „Es soll ein Trainingszentrum sein - gutes Hotel, Schwimmhalle und Kraftraum.“Organisiert hat es Rüdiger Hauffe, der aktuell Nachwuchs-Coach am Dresdner Bundesstützpunkt ist und zuvor Chef-Coach in dem asiatischen Land war.
Bei angenehmen 16 Grad will Tim den Grundstein für die Saison
Rudern
legen. Eine wichtige Erkenntnis zog er aus den vergangenen vier Jahren: „In Leipzig habe ich allein trainiert. Das ging anfangs gut, aber irgendwann denkt man sich, wenn die Einheiten schwerer werden und man etwas kaputter ist - ich gehe lieber zur Uni-Vorlesung“, so der Student der Sportwissenschaften. „Drei, vier Einheiten gingen so pro Woche flöten und ich brachte nicht mehr die Leistung wie vor London. Es fehlten ein paar Prozent.“
Das läuft jetzt anders. Er zog zurück nach Dresden und trainiert wieder in einer Gruppe seines Coachs Egbert Scheibe. „Neue Reize brauche ich nicht. Das Training ist gut und wenn ich alles durchziehe, kommt die erwartete Steigerung.“Die nächsten Ziele sind das Finale bei der Kleinboot-DM, danach ein Platz im Mannschaftsboot und die WM in Florida (Ende September). Mit Gold könnte er seine Medaillen-Sammlung vervollständigen. elu