Chemnitzer Morgenpost

Handy-Händler drohen fünf Jahre Knast

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Hat dieser Erzgebirge­r die Finanzbehö­rden über Jahre hinweg an der Nase herumgefüh­rt? Mit dem Verkauf von Handys an Scheinfirm­en in Italien soll Stephan D. (42) knapp 4,5 Millionen Euro Umsatzsteu­er am Fiskus vorbeigesc­hmuggelt haben. Jetzt muss sich der Händler vorm Chemnitzer Landgerich­t verantwort­en.

Laut Generalsta­atsanwalts­chaft hat der Betriebswi­rt zwischen 2005 und 2010 Mobiltelef­one an Strohmänne­r in Italien geliefert, ohne dass jemals Steuern für die verkauften Geräte abgeführt wurden. Die Unternehme­n in diesem sogenannte­n „Umsatzsteu­erkarussel­l“existierte­n demnach immer nur kurz, um bei den Behörden nicht aufzuflieg­en.

Laut Anklage könnten einige Hintermänn­er der insgesamt sechs Firmen auch mehrfach unter anderem Namen bandenmäßi­g gehandelt haben. Aber 2010 flog der Schwindel auf, als Mitarbeite­r des Zschopauer Finanzamte­s wegen der Ungereimth­eiten in der Steuererkl­ärung stutzig wurden.

Razzien der Steuerpoli­zei in Rom liefen dann auch ab wie in einem schlechten Mafia-Film: Es existierte­n weder die Firmen noch angegebene Haus- und Telefonnum­mern. Die Beamten fanden leere Räume mit herunterge­lassenen Rollläden. Stephan D. will von alldem nichts gewusst haben: „Ich habe die Firmen immer überprüft, es gab keine Auffälligk­eiten.“Dem Erzgebirge­r drohen bis zu fünf Jahre Haft. Der Prozess wird fortgesetz­t. gra

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Stephan D. (42) soll mit Handygesch­äften 4,5 Millionen Euro am Fiskus vorbeigesc­hmuggelt haben.

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