Chemnitzer Morgenpost

Retterin zieht lebloses Kind aus dem Wasser!

Das Schicksal schickte im richtigen Moment zwei mutige Menschen

- Von Eric Hofmann

HOYERSWERD­A - Der Strand am „Großen Ziegelteic­h“des Ortsteils Bröthen in Hoyerswerd­a: Dort treffen sich die Kinder des Ortes zum Spielen, die Mütter zum Plausch. Auch der kleine Josef (3) war mit seiner Mama dort. Doch fast hätte der Spielspaß für den Jungen ein tödliches Ende genommen ...

„Ich hatte meinen Enkel gerade vom Kindergart­en abgeholt“, sagt Kassiereri­n Heidi Bloch (61). „Da hörte ich plötzlich die Schreie.“Ein kleiner Junge trieb leblos auf dem See, das Gesicht unter Wasser - es war Josef, den seine Mutter kurz zuvor nur für einen Moment aus den Augen verloren hatte. Jetzt war die Mama wie gelähmt vor Schreck, konnte nur noch schreien.

Zum Glück ist Heidi Bloch in Notfällen erfahren: Sie ist seit 42 Jahren bei der Feuerwehr - und handelte in den dramatisch­en Sekunden umgehend: „Ich bin sofort rein in das Wasser, hab ihn herausgezo­gen und dann mit Herz-Druck-Massage begonnen“, sagt sie. Ihr kam eine weitere Passantin zu Hilfe, Maria M.: „Ich habe dann die Mund-zu-MundBeatmu­ng übernommen.“Auch hier ein unglaublic­her Zufall: Marias Tochter macht gerade den Führer- schein, der ErsteHilfe-Kurs wurde zuhause nochmal durchgespr­ochen, und so wusste Maria genau, was zu tun war.

Tatsächlic­h schafften es die beiden Frauen, Josef wiederzube­leben. Per Rettungshu­bschrauber konnte er in eine Spezialkli­nik geflogen

werden. „Den bisherigen Informatio­nen nach, befindet er sich nicht mehr in Lebensgefa­hr“, so Polizeispr­echer Thomas Knaup (39). „Die Frauen haben dem Kind das Leben gerettet.“

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 ??  ?? Der Spielplatz am See ist beliebter Treffpunkt für Kinder und Mütter im Ort. Heidi Bloch nutzte eine Plane, um Josef aus dem Wasser zu ziehen.
Der Spielplatz am See ist beliebter Treffpunkt für Kinder und Mütter im Ort. Heidi Bloch nutzte eine Plane, um Josef aus dem Wasser zu ziehen.

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