Geständnis des Kindermörders
HERNE - Sein Motiv war Mordlust: Der Kindermörder von Herne hat im Polizei-Verhör ein umfangreiches Geständnis abgelegt. Der 19-Jährige hat seine beiden Opfer mit mehr als 50 Messerstichen getötet.
Nach seiner Festnahme hat Marcel H. Einzelheiten über seine Verbrechen preisgegeben. Der Killer habe offenbar versucht, sich vor den Tötungsdelikten auf mehrfache Weise selbst das Leben zu nehmen, berichtete der Leiter der Mordkommission Bochum. Als das misslang, entschloss er sich dazu, einen Mord zu begehen - heimtückisch und aus Mordlust.
Am Montagabend lockte H. zunächst den neunjährigen Nachbarsjungen Jaden unter einem Vorwand in seine Wohnung, tötete ihn mit 52 Messerstichen. Bilder der Tat tauchten im Internet auf. Nach dem Verbrechen versteckte sich der Täter kurzzeitig im einem Waldstück.
Das zweite Opfer brachte H. erst um, als dieses wegen der ersten Tat zur Polizei gehen wollte. Marcel H. und der 22-jährige Mann kannten sich von einem Berufskolleg. Über einen Internet-Chat hätten sie Kontakt gehalten. Bevor er sein zweites Opfer mit 68 Messerstichen tötete, habe man noch zusammen gegessen und Computerspiele gespielt, berichtete H. Wie es zu dem Brand in der Wohnung kam, ist noch nicht geklärt.
Der Doppelmörder von Herne war computerund spielsüchtig - und laut Polizei ein „in vielerlei Hinsicht ungewöhnlicher, gefährlicher und brutaler Täter“. In den Vernehmungen verhalte er sich „eiskalt“, diktiere den Ermittlern die Geschehnisse emotionslos.
Marcel H. war am Donnerstagabend nach drei Tagen Flucht festgenommen worden. Mit den Worten „Ich bin der Gesuchte. Bitte rufen Sie die Polizei“, stellte er sich in einem Imbiss. Der Besitzer des „Thessaloniki Grill“, Georgios Chaitidis (56), erkannte ihn zunächst nicht. Doch nach einem Blick auf sein Tablet, wusste er, wer da vor ihm stand.