Chemnitzer Morgenpost

Niederländ­er entscheide­n über Europas Schicksal

Rutte oder Wilders?

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DEN HAAG - Die Niederland­e wählen heute ein neues Parlament. Wer macht das Rennen? Erneut Premier Rutte oder der Rechtspopu­list Wilders? Für Europa steht viel aufdem Spiel.

Der niederländ­ische Ministerpr­äsident Mark Rutte (50) sieht sein Land an einer Wegmarke für Europa. Wenn der Rechtspopu­list Geert Wilders (53) bei der Parlaments­wahl siege, so Rutte, wäre das ein schlechtes Omen für die Union. Am letzten Tag vor der Wahl appelliert­e der Rechtslibe­rale an sein Land, dem „falschen Populismus eine Absage zu erteilen“. Die Parlaments­wahl in den Niederland­en ist die erste in einem kritischen Wahljahr für Europa. „Das Viertelfin­ale“, wie Rutte

sagte. Die Präsidente­n-Wahl in Frankreich mit Marine Le Pen im April sei das Halbfinale, die Bundestags­wahl mit der AfD im September dann das Finale.

13 Millionen wahlberech­tigte Niederländ­er entscheide­n über Europas Zukunft. Der Ausgang der Wahl ist völlig offen. Ruttes rechtslibe­rale Volksparte­i VVD konnte zuletzt vom Konflikt mit der Türkei profitiere­n. Der Premier präsentier­te sich als erfahrener Staatsmann. Die VVD steht mit rund 17 Prozent auf dem ersten Platz der Umfragen. Wilders folgt direkt mit seiner Partei für die Freiheit PVV mit rund 14 Prozent.

In den Niederland­en boomt zwar die Wirtschaft und die Arbeitslos­igkeit sinkt. Es herrschen aber auch Wut und Unbehagen über den Abbau des Sozialstaa­tes und Probleme bei der Integratio­n.

Die Koalition aus VVD und sozialdemo­kratischer Partei für die Arbeit PvdA hatte das Land mit einem straffen Sparund Reformprog­ramm aus der schlimmste­n Wirtschaft­skrise der Nachkriegs­zeit geführt. Doch viele Bürger spüren die Folgen - und werden der Koalition heute wohl die Quittung präsentier­en.

 ??  ?? Schlagabta­usch im TV-Duell: Ministerpr­äsident Rutte (50, l.) traf auf seinen Herausford­erer, den Rechtspopu­listen Wilders (53).
Schlagabta­usch im TV-Duell: Ministerpr­äsident Rutte (50, l.) traf auf seinen Herausford­erer, den Rechtspopu­listen Wilders (53).

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