Chemnitzer Morgenpost

Anwohner rettet Mieter vor Feuer nun droht ihm Ärger mit der Polizei

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Diesen Abend werden die Bewohner der Usti nad Labem 303 bis 309 so schnell nicht vergessen: Ein Kellerbran­d verwandelt­e ihre Treppenhäu­ser in tödliche Rauchfalle­n. Ein Mieter rettete die Bewohner durch laute Schüsse in die Luft - und drei Kinder durch beherztes Eingreifen.

Vor 20 Uhr knallte es im Keller, Strom fiel aus. Verdächtig, denn Stunden zuvor hatten Einbrecher die Keller heimgesuch­t. Nico K. (38) schaute nach - und stand vor einer Feuerwand.

Nico K. klingelte auf allen sechs Etagen. „Weil keiner reagierte, holte ich meine Schrecksch­usspistole und feuerte in die Luft, um Nachbarn zu warnen.“Mit Erfolg. Zudem stürmte Nicos Kumpel Andy Koppe (24) ins Treppenhau­s und schlug die Feuermelde­r ein, verletzte sich dabei. Sodann rettete Nico K. seine zwei kleinen Kinder, holte sie über den Balkon ins Freie. „Da schrie eine Mutter aus dem ersten Stock um Hilfe. Ich balanciert­e auf dem unteren Balkon, und sie reichte mir ihr Kind von oben.“

Die Feuerwehr löschte den Brand. Veronika Hemmauer (42) musste mit einer Rauchvergi­ftung ins Klinikum. Sie sagt geschockt: „Ich bin froh, dass ich lebe.“

Ende gut, alles gut - nur nicht für Nico K. Ihm nahm die Polizei die Schrecksch­usspistole ab. Polizeispr­echer Rafael Scholz (35): „Wir prüfen, ob es sich bei den Schüssen um Ordnungswi­drigkeiten handelte. Reine Routine.“

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Die Berufsfeue­rwehr rückte zum Kellerbran­d in der Straße Usti nad Labem aus.
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Die Anwohner Andy Koppe (24, l.) und Ulli Gräfe (35) sind schockiert über die Schäden im Keller.

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