Chemnitzer Morgenpost

Wird Trump bald abgesetzt?

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WASHINGTON - Das FBI prüft, ob Russland die US-Wahl beeinfluss­t hat und ermittelt in diesem Zusammenha­ng auch, ob es eine Verbindung zwischen Mitarbeite­rn von Trump und Moskau gab. Es könnte eng werden. Selbst eine Amtsentheb­ung ist nicht ausgeschlo­ssen.

Die Äußerungen von FBI-Chef James Comey (56) vor dem US-Kongress bringen Präsident Donald Trump (70) nach Ansicht der Politikwis­senschaftl­erin Cathryn Clüver in eine schwierige Lage. Bald schon könnten Rufe nach einem Impeachmen­t - also einem Amtsentheb­ungsverfah­ren - lauter werden, sagte die Wissenscha­ftlerin von der Harvard Kennedy School of Government in Cambridge. Es werde für den US-Präsidente­n schwierige­r, „mit gezieltem Bohei nach außen von der Faktenlage abzulenken“.

FBI-Chef Comey hatte im Kongress ausgesagt, dass das FBI mögliche Verbindung­en zwischen dem Trump-Team und der russischen Regierung während des Wahlkampfs untersuche. Spätestens wenn in zwei bis drei Monaten ein nahtloser Bericht der Bundesbehö­rden zu diesen Vorgängen abgeschlos­sen sei, würden Rufe nach einem Amtsentheb­ungsverfah­ren gegen Trump lauter und aggressive­r werden, so Clüver. Es gebe bereits Republikan­er, die bereit seien, gegen Trumps Politik anzukämpfe­n.

Bisher gab es allerdings noch keinen US-Präsidente­n, den ein Impeachmen­t-Verfahren sein Amt gekostet hätte. 1868 wurde ein Amtsentheb­ungsverfah­ren gegen Andrew Johnson (†66) durchgefüh­rt. Es kam allerdings nicht zu einer Verurteilu­ng. Richard Nixon (†81) war dem drohenden Verfahren 1974 mit seinem Rücktritt zuvorgekom­men. Und gegen Bill Clinton (70) war das Verfahren wegen der Lewinsky-Affäre eingeleite­t worden. Es ging jedoch nicht durch den Senat.

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 ??  ?? FBI-Chef Comey (56, l.) und NSA-Direktor Rogers (57) bei der Kongress-Anhörung.
FBI-Chef Comey (56, l.) und NSA-Direktor Rogers (57) bei der Kongress-Anhörung.

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