Fortsetzung der Kiffer-Komödie
Gut Ding will Weile haben. Dies gilt in Zeiten der inflationären Fortsetzungen und Endlos-Sagas umso mehr. So liegen 21 Jahre zwischen Danny Boyles erstem „Trainspotting“-Film und der Neuauflage „T2“, die kürzlich erst in die Kinos kam. Und auch der deutsche Regisseur Christian Zübert hat sich für die Fortsetzung seiner Kultkomödie „Lammbock“(2001) ordentlich Zeit gelassen.
Jetzt legen Zübert und seine Hauptdarsteller Moritz Bleibtreu und Lucas Gregorowicz mit „Lommbock“ein kurzweiliges, hochkarätig besetztes Update ihres Erfolgsfilms vor. Das Warten hat sich gelohnt - „Lommbock“entpuppt sich als gut abgehangene KifferKomödie mit vielen mehr oder weniger lustigen Sprüchen, abstruser Situationskomik, überschaubarer Handlung und zwei immer noch sympathischen Chaoten an vorderster Front. Bleibtreu spielt noch einmal den unverbesserlichen Kiffer und liebenswerten Quatschkopf Kai, der mit Ehefrau Sabine (Mavie Hörbiger) und dem stark pubertierenden Sohn Jonathan (Louis Hofmann) immer noch im beschaulichen Würzburg lebt.
Kumpel Stefan (Lucas Gregorowicz) hat das Weite gesucht, ist Anwalt geworden und plant jetzt in Dubai eine große Hochzeit mit der steinreichen Geschäftsfrau Yasemin (Melanie Winiger).
Kurz vor der Riesensause ist Stefan noch einmal nach Würzburg gekommen. Die alten Freunde feiern ein Wiedersehen mit vielen Joints, und dann läuft Stefan auch seine Jugendliebe Jenny (Alexandra Neldel) über den Weg.
Respekt: Die Bleibtreu und Gregorowicz haben sich sehr passabel gehalten. Die beiden sind keine abgehalferten Kiffer-Opas, die von den alten Zeiten schwärmen, sondern immer noch jung gebliebene, schlagfertige Schlitzohren, die für einen guten Joint alles andere stehen und liegen lassen.
Fazit: 16 Jahre nach dem Kultfilm „Lammbock“macht das Wiedersehen Freude. Johannes von der Gathen.