Chemnitzer Morgenpost

Suche nach neuem Atommüll-Endlager Sachsen legt sich quer - und scheitert

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DRESDEN/BERLIN - Schlappe für Sachsen: Kurz vor der Schlussabs­timmung im Bundesrat ist der Freistaat mit Änderungsw­ünschen zum neuen Atommüll-Gesetz gescheiter­t.

Sachsen und Bayern fühlen sich bei der Endlagersu­che benachteil­igt. Konkret geht es um kristallin­e Gesteine (bei uns Granit), die in Bayern und Sachsen häufig vorkommen und im Gesetz eine Rolle spielen. Sachsen hatte beantragt, Gesamt-Deutschlan­d „als weiße Landkarte“zu betrachten und nicht bestimmte Gesteine in den Fokus zu stellen. Die Anträge beider Länder scheiterte­n nun aber im Umweltauss­chuss. Bundesumwe­ltminister­in Barbara Hendricks (64, SPD) hatte sich zuvor erbost geäußert: „Der Antrag Sachsens ist ein Ausdruck von Verantwort­ungslosigk­eit und fehlender politische­r Kultur.“Die Ministerin bezieht sich dabei auch auf knappe Fristen: Erst vorige Woche ging das Gesetz durch den Bundestag. Sachsen wies den Vorwurf zurück.

Zuvor hatte Sachsen eine Regelung unterbring­en können, wonach über die Kosten des in Ahaus lagernden Atommülls aus Dresden-Rossendorf Verhandlun­gen mit dem Bund aufgenomme­n werden. Denn Sachsen drohen laut Umweltmini­ster Thomas Schmidt (56, CDU) mit dem Gesetz nicht nur Veränderun­gssperren für Bergbaureg­ionen. Es kann darüber hinaus sein, dass der in Ahaus lagernde SachsenAto­mmüll unabsehbar lange festhängt. TH

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Ein Atommüll-Lager in Morsleben. Sachsens Umweltmini­ster Thomas Schmidt (56, CDU)
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Bundesumwe­ltminister­in Barbara Hendricks (64, SPD)
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