Autsch! Verbeulter Huck sucht seinen Weg
DORTMUND - Marco Huck hatte die Frisur noch hastig zurechtgegelt, die böSchwellung se rund um sein linkes Auge hätten aber auch intensivere kosmetische Maßnahmen nicht verbergen können.
Huck hatte ordentlich Prügel bezogen, und die schmerzhafte Niederlage im WM-Kampf geLetten gen den Mairis Briedis markierte eine möglicherweise entscheidende Zäsur in der Karriere des Cruisergewichtlers. „Vielleicht war der Druck zu groß. Der Gegner war sehr stark und hat gut geboxt, da kann man wirklich nur gratulieren“, sagte Huck nach dem Kampf in Dortmund um den WM-TiWeltverbandes tel des WBC. Ein Lob, das nach Resignation klingt. „Ich kam irgendwie nicht zum Zuge“, sagte er. Durch die klare Pleite rückten Hucks Chancen auf einen Titel der vier großen Verbände erneut in weite Ferne. Im August 2015 hatte Huck seinen WBO-Titel verloren, den WBC-Gürtel schnallt sich nun wieder ein anderer um.
Ein frühzeitiges Karriereende schließt Huck nach seiner vierten Niederlage als Profi jedoch aus: „Ich bin noch jung fürs Boxen. Es macht mir immer noch Spaß. Ich liebe diese Sportart. Ich mache auf jeden Fall weiter.“Trotzdem muss sich der 32-Jährige Fragen zur Zukunft gefallen lassen. Denn leichter wird es für ihn im Cruisergewicht nicht.
Auch deshalb kommen Huck Gedanken an einen zweiten Ausflug ins Schwergewicht. „Wenn
WM
man sich die Gewichtsklassen anschaut, ist das Cruisergewicht momentan die dominierende. Da ist es im Schwergewicht schon ein bisschen einfacher“, sagte er. Seinen einzigen Kampf in der Königsklasse hatte Huck 2012 gegen den damaligen WBA-Champion Alexander Powetkin aus Russland nach Punkten verloren.
Für das deutsche Boxen ist Hucks Niederlage gegen Briedis ein Nackenschlag. Da Huck zunächst einmal seinen WM-Gürtel des kleinen Verbandes IBO an den Letten abgeben muss, ist nunmehr Tyron Zeuge aus Berlin mit seinem WBA-Titel im Supermittelgewicht der einzige deutsche Box-Weltmeister.