Minister Dulig in Südafrika Hier trifft er einen Macher aus Sachsen
JOHANNESBURG - Das Ziel ist klar: Afrika soll stärker in den Fokus Sachsens rücken - vor allem in der Wirtschaft. Dazu ist Wirtschaftsminister Martin Dulig (43, SPD) derzeit mit einer Unternehmer-Delegation in Südafrika. Ein Sachse vor Ort sagt: Die Chancen für Firmen aus dem Freistaat sind riesig.
Bestes Beispiel ist der weltweit tätige Medizintechnik-Hersteller B. Braun mit bald drei Standorten in Sachsen. Südafrika-Chef ist ein Sachse: Jens Papperitz (50). Er empfängt die Sachsen-Delegation kurz nach der Anreise aus Dresden. Der gebürtige Dresdner wuchs in Radebeul auf, studierte Elektrotechnik an der TU Dresden. Nach der Wende ging er in den Westen und startete seine Karriere bei Siemens - mit Stationen in den USA und Singapur. Seit drei Jahren ist er nun bei B. Braun in Südafrika mit insgesamt 750 Mitarbeitern. Das Unternehmen stellt Desinfektionsmittel genauso wie Dialysemaschinen her. Viele Produkte, etwa Dialysefilter, werden für Afrika aus Berggießhübel und Radeberg importiert. Die neue Fabrik in Wilsdruff wird in Südafrika sehnlichst erwartet. Die Nachfrage ist da. Aber nun soll auch vermehrt vor Ort hergestellt werden. Südafrika biete große Chancen für sächsische Firmen, so Papperitz: „Es fehlt hier an Innovationen und Technologie. Man sollte aber nicht blauäugig sein.“Es sei möglich, hier Geschäfte mit europäischen Standards zu betreiben.
Er selbst lebt mit Familie in Johannesburg. „Uns gefällt es.“Eine Rückkehr nach Sachsen kann er sich grundsätzlich vorstellen. Dreimal im Jahr ist er in der Heimat. „Aber Südafrika ist eines der spannendsten Länder der Welt. Ich bin mit meiner internationalen Erfahrung hier gut aufgehoben.“Was er aber vermisst: Weihnachten zu Hause und Dynamo Dresden.
Heute hat die Delegation Termine in Pretoria. Am Sonntag geht es weiter nach Mosambik.