Hilfe für einen Retter von Tschernobyl
ZWICKAU - Als am 26. April 1986 im ukrainischen Tschnernobyl die Welt in einem atomaren Super-GAU unterging, wurde Viktor Krischanowsky zum Helden. „Er hat die Verstrahlten dort rausgeholt. Ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit“, erzählt Karl-Ernst Müller (70), Zwickauer CDU-Stadtrat.
31 Jahre später lebt Krischanowsky unter bescheidenen Verhältnissen auf einem Dorf in der Nähe der Zwickauer Partnerstadt VolodymyrVolynsky. Er ist arbeitslos, schlägt sich als Selbstversorger mit Feldarbeit und Viehzucht durch. Seine Frau arbeitet stundenweise im örtlichen Magazin (Supermarkt). Das Geld ist knapp beim von der Öffentlichkeit längst vergessenen Tschernobyl-Helden. In das kleine Haus der Familie regnet es herein.
Und hier tritt Müller auf den Plan. „Ich bin diesem Mann verpflichtet“, sagt er. Krischanowskys Vater hatte Müller einst die eingeebnete Stelle gezeigt, an der einer der Onkels des Zwickauers, ge- fallen während des Ostfeldzuges, beerdigt worden war. Zum Dank dafür hilft Müller jetzt dem Sohn. Er sammelte Spenden, durch die neue Fenster in das Haus eingebaut werden sollen. Müller stellt über den Verein „Partnerschaft zur Ukraine“jedes Jahr einen Hilfskonvoi mit benötigten Gütern für die Ukraine zusammen.
Frank Harnack