CFC hakt den Aufstieg ab
BREMEN - Das war nicht himmelblau, sondern himmelgrau! Der harmlose Auftritt der Chemnitzer passte zum trostlosen Ambiente auf dem Bremer Platz 11.
Der Torhüter der Bundesliga-Reserve, Michael Zetterer, musste am Sonnabend nicht einmal ernsthaft eingreifen. Die wenigen Bälle, die die Gäste Richtung Werder-Tor absendeten, gingen drüber und weit vorbei.
Die einzig nennenswerte Gelegenheit hatte Linksverteidiger Stefano Cincotta, der Mitte der zweiten Halbzeit aus gut 20 Metern direkt abzog und das Bremer Tor knapp verfehlte.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Himmelblauen bereits in Überzahl. Africa-CupTeilnehmer Sambou Yatabaré ging nach einem eher harmlosen Foul Björn Jopek an die Gurgel. Schiedsrichter Bastian Börner stand direkt daneben und zog umgehend die Rote Karte.
Zu umständlich, ohne Biss und Zielstrebigkeit und viel zu ideenlos war das Offensivspiel der Chemnitzer vor und nach dem Platzverweis. Die Offensive des SV Werder war mit Yatabaré und dem bundesligaerfahrenen Ousman Manneh namhaft besetzt, defensiv zeigten sich die Norddeutschen ohne ihren gesperrten Abwehrchef Jesper Verlaat aber durchaus anfällig.
„Wir hatten in den ersten zehn Minuten und auch nach der Pause viel Ballbesitz, waren dominant, konnten uns aber kaum nennenswerte Chancen erspielen“, be-
mängelte Trainer Sven Köhler enttäuscht.
Wenn die Mannschaft allerdings mehr über den Platz schleicht als rennt, wenn Automatismen und eine klare Spielidee fehlen, muss sich der Trainer auch an die eigene Nase fassen.
Chemnitz präsentiert sich seit Wochen alles andere als ein Spitzenteam. Es scheint, als hätten sich die meisten Spieler längst darauf eingerichtet, ein weiteres Jahr in der 3. Liga zu spielen.
Der Vorstand sollte endlich Klarheit schaffen und wichtige Personalien klären. Geht es mit oder ohne Köhler weiter? Welche Spieler haben eine Zukunft beim CFC? Es braucht schnelle Antworten, sonst rennt der Verein in der neuen Saison erneut seinen Zielen hinterher! Olaf Morgenstern