Patrick Göbel Trotz Erfolg viel Demut!
ZWICKAU - Wozu führt der Höhenflug des FSV? Sicherlich nicht zum Aufstieg in die 2. Liga. Die nötige Lizenz hat der Drittligist nicht bei der DFL beantragt. Wie gehen die Spieler damit um, am Ende vielleicht nicht die Früchte ihrer Arbeit ernten zu können?
„Auf die Lizenzierung haben wir keinen Einfluss. Trotzdem machen wir Witze darüber, was wäre, wenn wir am Ende wirklich auf einem Aufstiegsplatz landen“, sagt Jonas Nietfeld. Fraglich, ob er dann noch zu Scherzen aufgelegt ist. „Dass keine Unterlagen für die 2. Liga eingereicht wurden, werden wir erst bedauern, wenn wir am Ende oben stehen“, gibt Patrick Göbel zu verstehen.
Der 23-jährige Flankengott wolle so hochklassig wie möglich spielen, wisse aber, wie schnell das Pendel in die andere Richtung schwingen kann. „Nach der Hinrunde gehen wir mit dem Erfolg sehr demütig um“, beschreibt Göbel die allgemeine Stimmungslage. Ähnlich äußert sich Ronny König. Hätte dem Toptorjäger der Westsachsen in der Winterpause jemand gesagt, dass man nach dem 32. Spieltag bei 49 Punkten stünde, hätte er ihn für verrückt erklärt, so König.
„Mit nur 17 Punkten die Lizenz für die 2. Liga zu beantragen, wäre doch Harakiri gewesen. Außerdem kostet das Erstellen der Lizenzunterlagen zusätzliches Geld und soweit ich weiß, war der Verein zu diesem Zeitpunkt knapp bei Kasse“, verdeutlicht derweil Jonas Acquistapace. Tatsächlich galt es zu Jahresbeginn eine Liquiditätslücke in Höhe von 411 000 Euro zu schließen. Der Antrag auf Zweitligalizenz hätte summa summarum weitere zirka 20000 Euro gekostet. Trotzdem wurden entsprechende Lehren gezogen, wie FSV-Sportdirektor David Wagner bestätigt: „Künftig werden wir Lizenzunterlagen für die 2. und 3. Liga sowie die Regionalliga einreichen.“
Michael Thiele