Wackeln die Bayern ohne Hummels?
MÜNCHEN - Es war ein schöner, sonniger Tag an der Säbener Straße in München, bis ein spitzer Schrei die Idylle jäh zerriss. Mats Hummels hatte beim Kreisspiel von Bayern München einen Tritt auf den Fuß abbekommen, schrie auf und biss sich dann vor Schmerzen auf die Fäuste - Diagnose: Verstauchung des rechten oberen Sprunggelenks und Verletzung des Kapselbandapparats.
Hummels fällt morgen für den Champions-League-Kracher gegen Real Madrid mit dem Hinspiel in München aus, die Planungen von Trainer Carlo Ancelotti sind Makulatur. „Mittwoch stehe ich definitiv nicht auf dem Platz“, sagte der Weltmeister, „vermutlich“fehle er länger. Von drei Wochen ist die Rede. Dabei hatte Ancelotti ihm für Real eine Einsatzgarantie gegeben.
„Hummels wird spielen“, sagte der Italiener noch nach der 4:1-Machtdemonstration im Bundesliga-Klassiker gegen Borussia Dortmund. Den hatten die Bayern mit Weltmeister Jerome Boateng und Javi Martínez im Abwehrzentrum begonnen. Weil Hummels in der Schlussphase Martínez ersetzte (79.), war davon auszugehen, dass diese beiden den Auftrag bekommen würden, Cristiano Ronaldo und Co. zu stoppen.
Zumal Boateng nach monatelanger Verletzungspause noch ein gutes Stück von seiner Topform entfernt scheint. Gegen Dortmund glänzte er zwar mit einer spektakulären Rettungstat, leistete sich aber auch einige unerklärliche Fehler im Aufbau. Überdies war das Treffen mit dem BVB erst das vierte Spiel in dieser Saison, das die Bayern mit Boateng und Martínez begannen. In der Liga gab es drei Siege, in der Königsklasse ein 0:1 bei Atlético Madrid.
Ansonsten kann Ancelotti aus dem Vollen schöpfen. Torjäger Robert Lewandowski meldete sich nach seiner Prellung an der rechten Schulter „zu hundert Prozent fit“für Europas FußballKlassiker. Das gilt auch für Manuel Neuer und Thomas Müller.