Blechpiraten drücken aufs Gaspedal
Heiße kubanische Rhythmen, Auto-Zombies in New York, ein eiskalter Endkampf: Auch der achte „Fast & Furious“-Teil geht in die Vollen.
Die vor 16 Jahren gestartete Serie um schnelle Autos, halsbrecherische Rennen und attraktive junge Menschen gehört zu den erfolgreichsten US-Filmreihen überhaupt, allein der vorige Teil soll 2015 weltweit mehr als 1,5 Milliarden Dollar eingebracht haben. In Runde acht bekommt die bewährte Darstellerriege um Vin Diesel (unter anderem Dwayne Johnson, Jason Statham, Michelle Rodriguez und Kurt Russell) prominente Unterstützung von den Oscarpreisträgerinnen Charlize Theron und Helen Mirren. Erstmals nicht dabei ist der 2013 bei einem Unfall gestorbene, einstige Star der Serie, Paul Walker.
Dominic (Diesel) und Letty (Rodriguez) verbringen ihre Flitterwochen auf Kuba, wollen im bunten Havanna eigentlich nur ihre Ruhe. Doch schnell wird Dom von der eiskalten Computer-Terroristin Cipher (Theron) in eine dunkle Verschwörung hineingezogen. Auf Karibikidylle folgt ein wilder Wettlauf über Berlin und New York bis ins eisige Russland.
Nicht immer ganz unberechtigt sehen sich Filmreihen wie diese dem Vorwurf ausgesetzt, sie zelebrierten hirnlose Action ohne Sinn und Verstand, ohne Witz und Ironie. Auch im achten Teil der „Fast & Furious“-Serie geht’s ordentlich zur Sache; es wird gekämpft und gerast, die Dialoge sind flach. Doch es gibt auch lustige Momente, zudem zieht sich das fürs Action-Genre untypische Thema Familie durch den Film.
Im Gedächtnis bleibt eine irre Sequenz in New York, in der Hunderte führerlose Autos ein gefährliches Eigenleben entwickeln und wie Regentropfen gen Asphalt fallen. Nur der Endkampf um eine russische Militärbasis erinnert an die Kalte-Kriegs-Rhetorik der Actionfilme aus den 80er-Jahren.
Fazit: Solides, geradlinig erzähltes Action-Werk, das bisweilen zu sehr auf etablierte Genremuster schielt. M. von Viereck.
(UCI, Rundkino, CinemaxX, Ufa; Kinostart ist bereits am morgigen Mittwoch)