Wir bauen den Lamborghini für den Garten
Von Torsten Hilscher ZSCHOPAU - Fast jeder gute Gärtner hat die Produkte schon einmal in der Hand gehabt - ob beim Heckenschnitt oder beim Rasenmähen. Doch der Name Mogatec ist kaum geläufig. Denn bis auf ihre Edelmarke Lamborghini produzieren die Sachsen alles im Auftrag. Jetzt wird das Unternehmen 25 Jahre alt.
„Wir sind einer der wenigen Gartengerätehersteller in Europa und produzieren für die Großen der Branche“, erklärt Geschäftsführer Alexander Gränitz (40). Und sein Technikchef Tobias Wetzel ergänzt (43): „Unsere Auftraggeber sind alle roten und orangenen Gerätemarken.“
Die auf Heckenscheren, Kettensägen sowie auf Rasenmäher und Rasentrimmer spezialisierten Sachsen haben Patente, betreiben sogar eine eigene Forschungsabteilung. Unterstützt werden die Ingenieure dort von den Unis Chemnitz und Dresden, ebenso vom Fraunhofer-Institut.
Bekannt ist Mogatec aber durch Lamborghini für den Garten. Das ist kein Plagiat. Tatsächlich überließ die Eigentümerfamilie der italienischen Superauto-Marke dafür Namensrechte, denn La famiglia Lamborghini begann einst mit Traktoren.
Mogatec ist aus den volkseigenen Betrieben (VEB) Mechanik Venusberg und Elektrowerkzeuge Eibenstock hervorgegangen. Über die Treuhand kamen diese 1992 an ein westdeutsches Handelsunternehmen mit Sitz in Darmstadt. Anfangs waren 25 Kollegen mit von der Partie. Inzwischen hat Mogatec 250 Mitarbeiter, darunter auch viele aus den DDR-Vorgängerbetrieben. Der Jahresumsatz lag zuletzt bei 44 Millionen Euro. Zwei Millionen Heckenscheren und 750000 Komplettgeräte verließen 2016 das Werk.