„Schwarze Witwe“ bettelt vor Gericht
CHEMNITZ - Sie soll gemeinsam mit ihrem Geliebten Jan D. (38) ihren Ex-Mann Ekkehart A. (†58) ermordet haben (MOPO berichtete), gilt als eiskalte Killer-Witwe - aber hinter Gittern bettelt sie um ihre Freiheit. Jetzt tauchte Armina A. (32) erstmals vor Gericht auf.
Das Landgericht Chemnitz, 15.02 Uhr. Begleitet von zwei Wachtmeistern huscht Armina A. in den Sitzungssaal 0.36. In der Hand hält sie ein Taschentuch. „Nicht öffentlich“steht am Aushang - der Termin mit dem Aktenzeichen 1 Ks 210 Js 35208/16 ist eine Haftprüfung: Armina A. will nicht mehr in Untersuchungshaft sitzen. 16 Minuten Verhandlung, dann entscheidet Richterin Simone Herberger (54): Die „Schwarze Witwe“bleibt hinter Gittern - es besteht Fluchtgefahr und dringender Tatverdacht.
Die Verteidiger hatten zuvor beim Oberlandesgericht Dresden Beschwerde gegen die Haft eingelegt. Ingrid Burghart, Sprecherin der Staatsanwaltschaft: „Die Beschwerde wurde mittlerweile zurückgezogen.“In etwa sechs Wochen beginnt der Prozess rund um die Bluttat vom September 2016. Landgerichts-Sprecherin Marika Lang: „Der Auftakt ist für den 7. Juni vorgesehen.“Dann wird auch Jan D. den Sitzungssaal betreten. Der ehemalige Geliebte hatte die Frau schwer belastet. Jan D. ließ damals die Tatwaffe - eine Machete - in der Zschopau verschwinden, führte die Kripo später zum Versteck.
Fünf Wochen danach klickten bei Armina A. die Handschellen - in akribischer Arbeit hatten die Ermittler offenbar genug Beweise für die Mitschuld der zweifachen Mutter gefunden. Ronny Licht