Abschied von Frankensteins Tochter
Bereits vor 35 Jahren hatte Kawasaki eine Z900 im Programm. Die damals wegen ihrer brachialen Leistung ehrfürchtig „Frankensteins Tochter“genannte Maschine hat mit der Neuauflage bis auf den Namen und den Reihenvierzylinder nichts mehr gemein.
Aggressiv und einschüchternd fällt nur noch die eckige Optik der Z900 aus. Der nur minimal verkleide te Roadster hebt den Motor als Gestaltungsmerkmal in den Mittelpunkt. Die vom aufragenden
Mühelos beherrschbar ist die Z900
Tank steil nach vorn abfallende Linie mit dem Doppelscheinwerfer und das luftige Heck mit einem LEDRücklicht im ZMuster geben
der Neuen eine sehr sportliche Attitüde. Dafür platziert die Kawa ihren Piloten unerwartet tief bei 79,5 Zentimetern Polsterhöhe und bietet ein relaxtes, fast schon touriges Ambiente. Dazu erleichtert der große Lenkeinschlag von 33 Grad das Manövrieren im Stand oder bei niedrigen Geschwindigkeiten. Im Gegensatz zur ’72er Z900 begeis tert die Enkelin mit müheloser Beherrschbarkeit, die in einen erfrischenden Fahrgenuss umgemünzt werden kann. Mit gerade einmal 210 Kilogramm flitzt die Japanerin mühelos durch enge Kehren.
Als kongenialer Partner des Fahrwerks erweist sich der neue 900erVierzylinder, der in seinen Grundzügen von der Z1000 abstammt. Das flüssigkeitsgekühlte Aggregat schöpft aus kurz hubigen 948 Kubik Hubraum stramme 125 PS. So ist kräftiger und vor allem annähernd gleichmäßiger Schub in nahezu allen Drehzahlbereichen garantiert. Ein bisschen dürftig fällt die Ausstattung aus, dem günstigen Einstiegspreis von 8900 Euro geschuldet. Trotzdem bietet das Gesamtpaket zu einem sehr erschwinglichen Preis eine aufregende Kombination aus hoher Fahrdynamik mit guter Beherrschbarkeit.