Verurteilter Mörder schlug Mithäftling mit Nudelholz
CHEMNITZ - Thai Phuong H. (26) ging als einer der kaltblütigsten Mörder in die sächsische Kriminalgeschichte ein. Jetzt schlug er im Knast erneut zu - und musste gestern wegen gefährlicher Körperverletzung vors Chemnitzer Landgericht.
Der Widersacher des Vietnamesen beleidigte den verurteilten Mörder beim Hofgang in der JVA Waldheim als „Ladyboy“. Ladyboys sind asiatische Transsexuelle, die ihren Körper für Geld verkaufen. Zwei Mal blieb der Beleidigte ruhig. Dann rastete er im August 2016 aus: Er schlug den Mithäftling mit einem Nudelholz auf den Hinterkopf. Kurzes Gerangel, Sekunden später war die Sache vorbei. Beide schwiegen gegenüber den Wärtern - Mithäftlinge verpfiffen den Angreifer aber.
Das Amtsgericht Chemnitz hatte Thai Phuong H. zu 120 Euro Geldstrafe verurteilt. Das war der Staatsanwaltschaft zu wenig - das Landgericht erhöhte die Strafe gestern auf vier Monate Haft ohne Bewährung.
Für den jungen Mann eher bedeutungslos: Er hatte im Oktober 2010 den Dresdner Frührentner Lutz S. (†52) bestialisch ermordet - erst mit einem Stein den Schädel zertrümmert, den immer noch atmenden Mann versucht zu ersticken, ihm letztlich die Kehle durchgeschnitten. Motiv: „Ich kannte das so aus Filmen.“Dafür hatte der Vietnamese nach Jugendstrafrecht knapp zehn Jahre Knast bekommen.
In der JVA Waldheim gilt er als ruhiger Zeitgenosse, studiert Mathematik und kämpft derzeit gegen seine drohende Abschiebung nach Vietnam.
Ronny Licht