So hat die Lausitz auch ohne Kohle eine Zukunft
HOYERSWERDA/BERLIN - Der Lausitzer Arbeitsmarkt kommt künftig auch ohne die Braunkohle aus. Das zumindest ist das Fazit einer Studie zur Region. Das Papier erstellt hat das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag des Ökostromanbieters Greenpeace Energy.
Megaausbau von Photovoltaik und Windenergie - das soll den Niedergang der Kohle ohne Massenentlassungen abfedern, so die Studie. Die IÖW-Forscher legen für 2030 rund 4 100 Lausitzer Kohlearbeitsplätze zugrunde (momentan rund 7 800).
Es gebe in Brandenburg und Sachsen „ausreichend Potenziale für einen Ausbau der Erneuerbaren Energien (EE)“. „Auch wenn eine Übernahme der Beschäftigten gegebenenfalls qualifikationsbedingt nicht vollständig möglich ist, kann ... durch Umschulung ein großer Teil der derzeit noch jungen Belegschaft bei EE tätig werden kann“, so die Studie.
Aber die
Zeit dränge, so
Nils Müller von Greenpeace Energy. Denn obwohl Deutschland bis 2030 aus der Braunkohle raus sein müsse, packten der Bund und die Landesregierungen den „überfälligen Strukturwandel in den Tagebauregionen nicht an“.
Tatsächlich warnt die sächsische Regierung vor radikalen Umbrüchen und setzt sich für einen sensiblen Transformationsprozess in der Lausitz ein. Schließlich, so Energieminister Martin Dulig (43, SPD), habe die Region nach der Wende bereits eine Umwälzung durchgemacht. TH