Bouchard wettert gegen Scharapowa und wirft sie aus dem Turnier!
Die prophezeite Eiszeit auf der Anlage La Caja Mágica blieb im sommerlich-warmen Madrid aus. Der Handshake zwischen „Anklägerin“Eugenie Bouchard und „Betrügerin“Maria Scharapowa wurde der brisanten Vorgeschichte des Matches nicht wirklich gerecht.
Am Netz gab es nach dem hochklassigen Schlagabtausch über 2:51 Stunden dann noch einen intensiven, aber neutralen Blickkontakt - das war’s. „Sie hat zu mir gesagt: Gut gespielt“, berichtete Bouchard nach ihrem Sieg im Zweitrundenspiel von Madrid gegen die russische Dopingsünderin (7:5, 2:6, 6:4).
Der Nachsatz der Kanadierin, die heute im Achtelfinale auf Angelique Kerber (Kiel) trifft, war allerdings ein bisschen kühler. „Sie spielt wirklich gut bei ihrem sogenannten Comeback - wenn man es so nennen will“, stichelte die zuletzt formschwache ehemalige Wimbledon-Finalistin. Erst vor zwei Wochen hatte sie Scharapowa (30) als „Betrügerin“bezeichnet, die „nie wieder“auf die Tour hätte zurückkehren dürfen.
Gänzlich frostig wurde es dann in den Stadion-Katakomben von Madrid, als Bouchard über ihr ganz persönliches Mental-Doping vorm Match sprach. „Ich war sehr inspiriert, weil viele Spielerinnen vorher zu mir gekommen sind und mir viel Glück gewünscht haben“, so die 23-Jährige. Nun muss man dazu aber wissen, dass Bouchard selbst im Kreis der Spielerinnen äußerst unbeliebt ist. Viele sagen der Blondine grenzenlosen Egoismus nach. Wie Scharapowa grüßt Bouchard ihre Kolleginnen nicht, sie sei eine, die für den Erfolg notfalls über Leichen gehe. Dazu inszeniert sich „Genie“immer wieder leicht bekleidet in den sozialen Netzwerken.