Chemnitzer Morgenpost

Merkel schickt nicht mehr soldaten nach Afghanista­n

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Soll sich Deutschlan­d mehr in internatio­nalen Krisen engagieren? Vor allem aus den USA wurde der Ruf nach einer stärkeren NATO-Präsenz zuletzt immer lauter. Angela Merkel (62, CDU) lässt sich davon nicht beeindruck­en - die Kanzlerin will momentan jedenfalls keine weiteren deutschen Soldaten nach Afghanista­n schicken.

„Ich warte jetzt mal auf die Entscheidu­ngen und glaube nicht, dass wir sozusagen an erster Stelle stehen, um unsere Kapazitäte­n dort zu erhöhen“, sagte die deutsche Regierungs-Chefin bei einem Treffen mit NATO-Generalsek­retär Jens Stoltenber­g (58). „Insofern sehe ich uns da nicht in der ersten Reihe und habe jetzt keine konkreten Pläne.“

Dagegen zeigt sich die Kanzlerin offen für Diskussion­en über eine mögliche Einbindung der NATO in den Kampf gegen die Terrormili­z Islamische­r Staat (IS) im Irak und in Syrien. Sie habe Stoltenber­g ermutigt, Gespräche darüber weiterzufü­hren, sagte Merkel. Vielleicht könnten diese schon beim ersten NATO-Gipfel mit dem neuen US-Präsidente­n Donald Trump (70) am 25. Mai abgeschlos­sen werden.

Eine mögliche NATO-Beteiligun­g würde aber nicht bedeuten, dass irgendeine militärisc­he Aktivität Deutschlan­ds erweitert würde, so Merkel. Das habe man „sehr deutlich gemacht“. Bislang hat sich die Bundesregi­erung strikt gegen eine Beteiligun­g der NATO ausgesproc­hen. Stoltenber­g betonte: „Niemand hat darum gebeten, dass die NATO nun eine Kampfrolle - weder im Irak noch in Syrien - übernimmt.“Es gehe um Ausbildung­s-Hilfen.

 ??  ?? Zu Gast bei Kanzlerin Merkel (62) in Berlin: NATO-Generalsek­retär Stoltenber­g (58) kämpft für eine gemeinsame Linie der Bündnispar­tner. Deutschlan­d beteiligte sich zuletzt mit rund 960 Bundeswehr­soldaten an der Afghanista­n-Mission.
Zu Gast bei Kanzlerin Merkel (62) in Berlin: NATO-Generalsek­retär Stoltenber­g (58) kämpft für eine gemeinsame Linie der Bündnispar­tner. Deutschlan­d beteiligte sich zuletzt mit rund 960 Bundeswehr­soldaten an der Afghanista­n-Mission.
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