Der Familienvater, der aus Versehen seinen Sohn tötete
Der wohl tragischste Brandfall Sachsens: Tomasz S. (43) wollte es für seine Familie warm haben und löste eine große Katastrophe aus. Dabei starb sein Sohn (3). Jetzt ist Prozess am Landgericht Görlitz.
Das Unglück geschah im Januar 2016 im Parterre des Wohnhauses an der Rauschwalder Straße in Görlitz. Laut Anklage pumpte der Familienvater Propangas in einen Kachelofen. Kurz zuvor hatte sich seine hochschwangere Frau Monika (42) mit zwei ihrer Kinder (8 und 3 Jahre) zum Mittagsschlaf aufs Sofa daneben gelegt. „Ich wachte auf, sah Flammen am Ofen“, erinnerte sich die Ehefrau. „Dann gab es einen Knall. Mein Mann wurde durch die Wucht aus dem Zimmer geschleudert. Überall war Feuer.“
Die Folgen waren dramatisch: Der dreijährige Sohn erlag Tage später den schweren Brandverletzungen. Auch Tochter (8) und Vater erlitten massive Verbrennungen. Ebenso Mutter Monika, die überdies per Notkaiserschnitt von einem Jungen entbunden werden musste. „Aber der Junge ist gesund und fröhlich“, so die tapfere Frau. Weitere Hausbewohner erlitten Rauchvergiftungen.
Vater Tomasz, der eine Firma für Wärmepumpen hatte und das Haus einst kaufte, damit seine Kinder zweisprachig aufwachsen, wurde im Prozess immer wieder von Weinkrämpfen geschüttelt. „Ob ich an dem Tag Gas verwendete, weiß ich nicht mehr. Das alles ist wie ein böser Traum, aus dem wir nicht mehr aufwachen“, sagte er und bedankte sich bei Feuerwehrmännern und Polizisten im Saal für ihren Einsatz am Unglücksort.
Die Familie hält trotz Tragödie fest zusammen. Ehefrau Monika mit brüchiger Stimme: „Die Kinder und ich waren meinem Mann immer das Wichtigste. Alles, was er tut, tut er für uns.“Urteil folgt. sts