„Gekämpft wie ein Löwe“heiße Duell mit Vettel!
Großer Preis von Spanien in Barcelona, 5. von 20 WM-Läufen (66 Runden = 307,104 km)
1. Lewis Hamilton (ENG) Mercedes 1:35:56,497 Std. (192,056 km/h); 2. Sebastian Vettel (Heppenheim) Ferrari + 3,490 Sek; 3. Daniel Ricciardo (AUS) Red-Bull-Renault + 1:13,978 Min.; 1 Rd. zur.: 4. Sergio Perez (MEX) Force-India-Mercedes; 5. Esteban Ocon (FRA) Force-India-Mercedes; 6. Nico Hülkenberg (Emmerich) Renault; 7. Carlos Sainz jr. (SPA) Toro-Rosso-Renault; 8. Pascal Wehrlein (Worndorf) Sauber-Ferrari; 9. Daniil Kwjat (RUS) Toro-Rosso-Renault; 10. Romain Grosjean (FRA) Haas-Ferrari; 2 Rd. zur.: 11. Marcus Ericsson (SWE) Sauber-Ferrari; 12. Fernando Alonso (SPA) McLaren-Honda; 13. Felipe Massa (BRA) Williams-Mercedes; 14. Kevin Magnussen (DEN) Haas-Ferrari; 15. Jolyon Palmer (ENG) Renault; 16. Lance Stroll (CAN) Williams-Mercedes
Ausfälle: Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari (1. Rd. - Kollison/Radaufhängung), Max Verstappen (NED) Red-Bull-Renault (1. Rd. - Kollison/ Radaufhängung), Stoffel Vandoorne (BEL) McLaren-Honda (33. Rd. - Kollison), Valtteri Bottas (FIN) Mercedes (40. Rd. - Turbolader defekt)
Pole Position: Lewis (Mercedes) 1:19,149 (211,727 km/h)
Hamilton Minuten
Schnellste Rennrunde: Lewis Hamilton (Mercedes) 1:23,593 Minuten (200,471 km/h)
Stand Fahrer-Wertung: 1. Sebastian Vettel (Ferrari) 104 Pkt.; 2. Lewis Hamilton (Mercedes) 98; 3. Valtteri Bottas (Mercedes) 63; 4. Kimi Räikkönen (Ferrari) 49; 5. Daniel Ricciardo (Red-Bull-Renault) 37; 6. Max Verstappen (Red-Bull-Renault) 35; 7. Sergio Perez (Force-India-Mercedes) 34; 8. Esteban Ocon (Force-India-Mercedes) 19; 9. Felipe Massa (Williams-Mercedes) 18; 10. Carlos Sainz Jr. (Toro-Rosso-Renault) 17; 11. Nico Hülkenberg (Emmerich) Renault 6; 12. Romain Grosjean (Haas-Ferrari) 5; 13. Pascal Wehrlein (Sauber-Ferrari) 4; 14. Kevin Magnussen (Haas-Ferrari) 4; 15. Daniil Kwjat (Toro-Rosso-Renault) 4
Stand Konstrukteurs-Wertung: 1. Mercedes 161 Pkt.; 2. Ferrari 153; 3. Red-Bull-Renault 72; 4. ForceIndia-Mercedes 53; 5. Toro-Rosso-Renault 21; 6. Williams-Mercedes 18; 7. Renault 14; 8. Haas-Ferrari 9
Nächster WM-Lauf: Großer Preis von Monaco am 28. Mai, 14 Uhr MESZ, in Monte Carlo BARCELONA - Als die harten Bandagen abgelegt waren, küsste Sebastian Vettel seinen Pokal für Platz zwei, winkte ins rote Fahnenmeer und klopfte Barcelona-Sieger Lewis Hamilton fast freundschaftlich auf die Schulter.
Auch das erste buchstäbliche Rad-an-Rad-Duell der Saison konnte die Formel-1-Superstars im WM-Kampf nicht entzweien. Nach dem Großen Preis von Spanien beginnt das Titelduell quasi wieder bei Null. „So sollte Rennfahren an jedem Wochenende sein. Ich glaube, ich habe einige Kilos verloren. Und dann hatte ich auch noch diesen Kerl in Rot im
Barcelona
Nacken“, sagte ein völlig losgelöster Hamilton. Beglückwünscht wurde er nach seinem 55. Formel1-Sieg von allerhöchster Stelle durch Mercedes-Vorstandschef Dieter Zetsche im Parc fermé.
Der zweite Saisonerfolg für den dreimaligen Weltmeister aus England war hart erkämpft: In der 38. von 66 Runden hatte Ferrari-Toppilot Vettel seine zwischenzeitliche Führung mit einem harten Einsatz verteidigt. „Das war gefährlich“, hatte Hamilton an seine Box gefunkt. Nach dem Rennen sprach er von einem „großartigen Duell“. Team-Aufsichtsratsboss Niki Lauda sagte treffend: „Hätten wir den Lewis nicht, hätten wir nicht gewonnen. Er hat gekämpft wie ein Löwe. Das sind definitiv die beiden besten Fahrer.“
Vettel hegte keinen Groll über die knappe Niederlage, durch die er in der WM-Gesamtwertung vor dem Klassiker in Monte Carlo am 28. Mai nur noch sechs Punkte vor Hamilton liegt. „Ich kann nicht glauben, wie schnell du warst“, scherzte der Heppenheimer über den Beinahe-Crash. Dieser wäre allerdings ebenso wie Platz zwei für den Ferrari zu vermeiden gewesen. Vettel überholte Pole-Setter Hamilton deutlich vor der ersten Kurve und lag bis zu Hamiltons entscheidendem Überholmanöver in Runde 44 lange auf Siegkurs.
Vettels Crew hatte den 44-maligen Grand-Prix-Sieger allerdings unerwartet früh in Runde 14 zum ersten Boxenstopp geholt und Mercedes im Reifenpoker so die Fäden in die Hand gegeben. „Wir hätten gern gewonnen, aber am Ende hatte ich Lewis nichts mehr entgegenzusetzen“, erklärte Vettel.
Die Silberpfeile setzten zudem ihren deutlich langsameren zweiten Piloten Valtteri Bottas zwischenzeitlich erfolgreich als „Bremsklotz“ein, wie Vettel befand. Der Sotschi-Sieger schied später aber mit Motorschaden aus. „Er hat wohl da schon Probleme mit seinem Motor gehabt“, mutmaßte Lauda grinsend.
Der Australier Daniel Ricciardo erreichte als Dritter sein erstes Podium der Saison. Der RedBull-Pilot profitierte dabei vom Technik-K.o. bei Bottas sowie von der Kollision zwischen Kimi Räikkönen (Finnland/Ferrari) und Vorjahressieger Max Verstappen (Niederlande/Red Bull) in Runde eins - beide schieden mit gebrochener Aufhängung an ihren Autos aus. Lokalmatador Fernando Alonso wurde in Kurve eins von seinem früheren Ferrari-Teamkollegen Felipe Massa (Brasilien/Williams) leicht touchiert, ins Kiesbett geschickt und am Ende Zwölfter.